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Darum bringen die Landwirte jetzt wieder vermehrt Gülle aus

Susanne Winter, MA, 08.03.2021 18:45

BEZIRK KIRCHDORF. Ohne den speziellen Geruch in der Luft ist die Gülleausbringung kaum möglich, deshalb ersuchen die Landwirte um Verständnis und erklären, warum der Wirtschaftsdünger in der Landwirtschaft notwendig ist.

Die bodennahe Ausbringung von Gülle reduziert die Geruchsbelästigung stark. (Symbolfoto: Claudia Harms-Warlies/Shutterstock.com)
photo_library Die bodennahe Ausbringung von Gülle reduziert die Geruchsbelästigung stark. (Symbolfoto: Claudia Harms-Warlies/Shutterstock.com)

„Jetzt beginnt wieder die Zeit der Wirtschaftsdünger Ausbringung. Die Landwirte müssen den unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen über die Wintermonate angefallenen Wirtschaftsdünger wieder auf ihre Wiesen und Felder ausbringen. In den Wintermonaten gibt es ein Ausbringungsverbot. Aber auch in der Vegetationszeit gibt es bedingte Auflagen und Verbotszonen, die eingehalten werden müssen“, erklärt Bezirksbauernkammerobmann Andreas Ehrenhuber.

Hofeigene Gülle wird auf die Felder ausgebracht

In landwirtschaftlichen Tierhaltungsbetrieben fallen laufend sogenannte Wirtschaftsdünger an. Das ist vorrangig Gülle, die in Güllegruben zwischengelagert wird. Wenn jetzt im beginnenden Frühling die Verbotszeiträume für die Gülledüngung zu Ende gehen und die Witterung beziehungsweise Bodenverhältnisse es zulassen, dann wird die hofeigene Gülle auf die Felder, beispielsweise zu Getreide, Mais oder Raps, ausgebracht.

Nichts für feine Nasen

Nicht jede Nase ist vom Geruch der Gülle angetan. Die Landwirte ersuchen gerade deshalb um Verständnis, denn ohne die „charakteristische Würze“ in der Luft ist Gülleausbringung kaum möglich. Die ständige Verbesserung in der Ausbringtechnik, wie zum Beispiel die bodennahe Ausbringung, beispielsweise mit Schleppschläuchen, auf bestellten Feldern oder die unverzügliche Einarbeitung bei unbestellten Feldern tragen wesentlich zur Reduktion der Geruchsbelastung bei.

Unverzichtbare Notwendigkeit im Sinne einer Kreislaufwirtschaft

Hofeigene Wirtschaftsdünger wieder auf die Felder zurückzufahren, ist im Sinne einer Kreislaufwirtschaft eine unverzichtbare Notwendigkeit. Gleichzeitig wird damit der Einsatz von hoffremden, energieintensiven Mineraldüngern stark reduziert. Aus der Sicht der Grünlandbetriebe reduziert das System Gülle den Strohzukauf und damit Transportwege. Gülle kann den Nährstoffbedarf des Grünlands schneller erfüllen. Optimal versorgtes Grünland ist Basis für hochwertiges Grundfutter. Hochwertiges Grundfutter reduziert den Bedarf an Zukauffutter.

Besonders wertvoller Pflanzendünger

Die Gülle ist ein besonders wertvoller Pflanzendünger, ein sogenannter „Volldünger“, weil alle wichtigen Pflanzennährstoffe darin enthalten sind. Neben den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphor und Kalium sind dies auch Schwefel, Magnesium, Calcium sowie viele Spurenelemente. Zudem versorgt die Gülle den Boden mit organischer Substanz als Nahrung für das Bodenleben. Gülle, die bedarfsgerecht ausgebracht wird, kann von den Pflanzenwurzeln optimal aufgenommen werden, sodass die Gefahr des Nährstoffaustrages ins Grundwasser nicht gegeben ist.

Arbeitskreis „Boden.Wasser.Schutz“

Viele Landwirte der Gemeinden des Bezirkes beschäftigen sich innerhalb des Arbeitskreises „Boden.Wasser.Schutz“ regelmäßig damit, wie Nitratverluste und gasförmige Stickstoffverluste bei der Gülledüngung auf ein Minimum reduziert werden können. Denn nicht zuletzt können durch eine höhere Nährstoffeffizienz mit der gleichen Güllemenge höhere Pflanzenerträge erreicht werden. Die Boden.Wasser.Schutz Beratung der Landwirtschaftskammer OÖ steht hier beratend zur Seite.

„Landwirte machen das nicht, um jemanden zu verärgern“

„Es ist wichtig unsere Böden bedarfsgerecht zu düngen, damit die Pflanzen bestens für das Wachstum versorgt werden und gesund bleiben. Nur so kann möglichst viel CO2 produziert und gespeichert werden und die Landwirtschaft leistet hier einen wesentlichen Beitrag zur Klimarettung. Wir bitten die Bevölkerung um Verständnis, wenn es in der nächsten Zeit wieder vermehrt zu Geruchsveränderung aber auch zu Verzögerungen im Straßenverkehr kommt. Die Landwirte machen das nicht, um jemanden zu verärgern. Wir produzieren dadurch hochwertige regionale Lebensmittel“, erklärt Bezirksbauernkammerobmann Andreas Ehrenhuber.

Nährstoffe für den Boden

Landwirtschaftskammerrätin und Bezirksbäuerin Sabine Herndl ergänzt: „Damit die Wiese wächst und unseren Tieren Futter in bester Qualität zur Verfügung gestellt wird, sind Nährstoffe für den Boden unerlässlich. Nach dem Motto von nichts kommt nichts, wird daher jetzt Gülle ausgebracht. Gülle ist zwar mit einer ,Geruchs-Würze' verbunden, jedoch ohne jegliche Zusatzstoffe, schließt den natürlichen Kreislauf und kann nachhaltig eingesetzt werden.“


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