Padre Franz und seine Gewächshäuser: Gemüseanbau auf 3800m in den Anden
MOLLN/PERU. Erstmals seit der Corona-Pandemie war es Missionar Franz Windischhofer, einst Aushilfspriester in Molln, wieder möglich, auf Heimaturlaub nach Oberösterreich zu kommen. Nach einigen Wochen der Erholung ist der inzwischen 71-Jährige wieder zurück in seinen fünf Pfarren in den Anden Perus.
Mehr als vier Jahrzehnte sind es inzwischen, dass Padre Franz, wie er vor Ort genannt wird, als Missionar nach Peru ging: Zunächst ab 1980 für zehn Jahre nach San Marcos, seit 1991 ist er Pfarrer von Callalli, Sibayo, Tisco, Imata und Caylloma. Die Pfarrgebiete erstrecken sich über eine Fläche etwa so groß wie das gesamte Bundesland Salzburg und liegen zwischen 2500 und 5000 Metern Seehöhe.
Neben der Seelsorge hat sich Windischhofer immer wieder auch um soziale Anliegen angenommen. So hat er Bibliotheken gegründet, es wird ein eigener Radiosender betrieben, der wichtige Informations- und Bildungsarbeit leistet und während der langen Zeit der Schulschließungen den Unterricht ermöglichte. Außerdem betreibt er Ausspeisungen für Alte und Kranke, die keine Angehörigen haben oder um die sich keiner kümmert, wie auch eine Schulausspeisung. Mehrere Stipendien ermöglichen den (weiterführenden) Schulbesuch und generell werden Armen und Kranken Hilfen angeboten.
Fünf Gewächshäuser in der Pfarre Sibayo
Ein besonderes Anliegen sind Padre Franz auch seine Gewächshäuser in der Pfarre Sibayo, die seit 1995 auf 3840 m erfolgreich im Einsatz sind. Das Klima ist speziell in den Monaten April bis September extrem kalt, Landwirtschaft ist da nicht mehr möglich. Padre Franz allerdings hat es geschafft, mit seinen fünf Gewächshäusern Gemüse anzubauen. Die Arbeit haben alleinstehende Frauen übernommen, die den Gemüseanbau erlernt haben und nun selbst durchführen. Eine Reihe von Familien profitiert somit mehrfach von diesem Projekt und auch für die Ausspeisungen der Alten ist das Gemüse ein wichtiger Bestandteil.
Die Gewächshäuser haben eine Breite von sechs Metern und eine Länge von zwölf Metern. Eine spezielle UV-beständige Folie überspannt den Bau aus luftgetrockneten Lehmziegeln und Konstruktionseisen. Die Dächer sind nun allerdings in die Jahre gekommen, Sonne, Wind und Wetter haben ihnen zugesetzt. So ist es schon dringend nötig, die Gewächshäuser neu zu bedachen, wofür Franz Windischhofer bereits ein neueres und besseres Material im Blick hat. Für jede diesbezügliche Unterstützung aus der Heimat ist er äußerst dankbar.
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