Zukunft des Dorfladens in Steyrling: neuer Standort, neues Konzept
KLAUS AN DER PYHRNBAHN/STEYRLING. Seit mehr als 100 Jahren gibt es im Klauser Ortsteil Steyrling einen Nahversorger – heute mehr denn je ist dieses Geschäft ein unverzichtbarer Teil der Gemeinde. Doch sinkende Umsätze fordern neue Lösungen. Mit einer innovativen Idee und einem neuen Standort soll der Dorfladen nun zukunftsfit gemacht werden.
Seit 1924 gibt es in Steyrling einen Nahversorger – einst als Konsum gegründet, wird das Geschäft seit 2007 unter dem Namen Dorfladen vom Verein Wir für Uns in Kooperation mit Nah und Frisch betrieben. Doch der Dorfladen ist weit mehr als nur ein Ort zum Einkaufen: Er ist Treffpunkt, Versorger und ein Stück gelebte Dorfgemeinschaft. In den vergangenen Jahren jedoch ist die wirtschaftliche Situation zunehmend schwieriger geworden.
Sinkende Umsätze und strukturelle Herausforderungen am bisherigen Standort erschweren den Weiterbetrieb. „Neben der unklaren Parkplatzsituation führen auch die begrenzte Sichtbarkeit und Erreichbarkeit dazu, dass vorbeikommende Ausflugsgäste den Laden kaum wahrnehmen“, berichtet Vereinsobmann Michael Kornek. Gleichzeitig wären erhebliche Investitionen notwendig, um den aktuellen Standort weiterhin betreiben zu können.
Neuausrichtung geplant
Als Antwort auf diese Entwicklungen ist eine umfassende Neuausrichtung geplant: Der Dorfladen soll künftig im Gasthof Kaiserin Elisabeth untergebracht werden. Konkret stehen dafür die früheren Räumlichkeiten der Bäckerei Schwarz sowie ein geplanter Zubau zur Verfügung. „Diese Symbiose aus Gasthaus und Nahversorger an so einem zentralen Standort bringt riesige Vorteile“, so Bürgermeister Rudolf Mayr (SPÖ). „Damit sprechen wir Ausflugsgäste an, die bisher anderswo oder gar nicht eingekehrt und eingekauft haben.“
Dorfladen soll zukünftig als Hybridmodell geführt werden
Neben dem Standortwechsel sieht das Konzept auch eine inhaltliche Weiterentwicklung vor: Künftig soll der Dorfladen als Hybridmodell geführt werden. In den Vormittagsstunden bleibt das Geschäft wie gewohnt mit Personal geöffnet. Ab Mittag ermöglicht ein modernes Zutrittssystem den Einkauf ohne Personal. Diese teilautomatisierte Lösung erlaubt nicht nur eine Ausweitung der Öffnungszeiten, sondern reduziert auch laufende Kosten und bietet mehr Flexibilität für die Kundschaft.
„Damit die geplante Übersiedlung und Umgestaltung realisiert werden können, ist die Unterstützung der Bevölkerung gefragt“, so Michael Kornek. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wurden daher die Pläne vorgestellt und mit den Anwesenden diskutiert. „Viele zeigten sich interessiert und auch kritisch, doch insgesamt überwog eine positive Grundstimmung“, berichtet Kornek. Um weitere Fragen zu klären und noch mehr Menschen zu erreichen, ist eine Folgeveranstaltung geplant. Der Bürgermeister zeigt sich zuversichtlich: „Wir sind vielleicht eine finanzschwache Gemeinde, aber wir sind überaus reich an Sozialkompetenz.“
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