Wenn Tourismusverbände kuscheln: "Ein Zusammenschluss ist notwendig"
Oberösterreichweit soll die Zahl der Tourismusverbände deutlich reduziert werden. Davon wäre auch der Bezirk Kirchdorf betroffen. Die Betroffenen sehen auch die Chancen, die sich dadurch eröffnen.
Wenn von „Zusammenlegung“ die Rede ist, regt sich Widerstand – egal ob es nun um Gemeinden oder Polizeistationen geht. Erwartbar fiel die Reaktion vieler Tourismusverbände, als Landesrat Michael Strugl eine Reform im Tourismus-Bereich ankündigte.
In der Kritik dabei: Tourismusverbände müssen künftig mindestens 200.000 Nächtigungen oder 600.000 Euro Umsatz im Jahr erreichen – oder sich mit anderen zusammenschließen. Die Gesamtzahl der Verbände dürfte sich oberösterreichweit von 104 auf knapp 20 reduzieren. Stehen soll die neue Struktur bis 2021.
„Offen für Mitglieder“
Im Bezirk stehen einige der wichtigen Akteure dem Ganzen entspannt bis vorsichtig positiv gegenüber: „Wir sind offen für weitere Mitglieder“, meinte Herbert Gösweiner vom Tourismusverband Pyhrn-Priel in einer ersten Stellungnahme. Klar, mit 520.000 Nächtigungen ist der Verband „ungefährdet“.
Anders stellt sich die Situation für Eva Lubinger dar, die Geschäftsführerin des wesentlich kleineren Tourismusverbands Steyrtal.
„Tiroler haben das vorgelebt“
Lubinger sieht die Angelegenheit ganz pragmatisch: „Man kann sich dem nicht entziehen. Die Tiroler haben das bereits vorgelebt, indem sie von 170 auf 34 Verbände zurückgegangen sind. Natürlich hat jetzt jeder Angst, dass er untergeht. Ein Zusammenschluss ist letztlich aber notwendig, auch weil die finanziellen Mittel immer weniger werden.“
Synergien sieht sie in Bereichen wie Buchhaltung, Steuerberatung und E-Marketing. Ein Büro in der Region werde es weiter geben, ist Lubinger zuversichtlich. „Die Arbeiten werden dann halt anders aufgeteilt. Derzeit spielt das Personal in den kleineren Verbänden im Grunde Mädchen für alles.“
Rad-Tourismus im Fokus
Auf „Fluss-Radwandern“ setzt der TV Steyrtal im Jahr 2017. Der Radweg an der Steyr wird neu inszeniert – mit Holzkonstruktionen für Foto- und Aussichtspunkte, Wildbadeplätzen und Erlebnisstationen für Kinder. Umgesetzt wird das Projekt in Winter und Frühjahr. Das Budget dafür liegt bei 66.000 Euro.
Ein weiterer Fokus liegt auf dem Projekt „Transnationalpark“: Beworben wird eine Zehn-Tages-Tour vom Steyrtal bis ins Gesäuse.
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