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Zahl der "Lehrlingsstarter" im Bezirk Kirchdorf rückläufig

Sophie Kepplinger, BA, 27.03.2021 09:12

MICHELDORF IN OÖ/BEZIRK KIRCHDORF. Die Vertreter der Wirtschaftskammer Kirchdorf wissen: Viele Unternehmen bauen ihre Zukunft mit und auf die Lehre auf. Es gehe letztendlich um die Fachkräfte von Morgen, die die Betriebe und die regionale Lebensqualität damit sichern. Das Unternehmen „Haarwerk Bairhuber“ bildete beispielsweise in den letzten 25 Jahren über 50 Jugendliche zu Stylisten aus.

Evi Bairhuber (l.), Wolfgang Bairhuber (Mittehinten) und WKO Obmann Klaus Aitzetmüller (r. hinten). (Foto: WKO Kirchdorf)

„Die Lehre ist für unseren 'Wirtschaftsstandort Bezirk Kirchdorf' extrem wichtig. Es muss uns jetzt gelingen, gemeinsam den Wert dieser Ausbildung für unsere Lebensqualität noch stärker im Bewusstsein der Bewohner zu verankern“, betont Klaus Aitzetmüller, Obmann der WKO Kirchdorf. Die Zahl der „Lehrlingsstarter“ ist seit zwei Jahren rückläufig. Waren es früher rund 300 Jugendliche, die mit einer Lehre starteten, liegt die Zahl der „Lehrlingsstarter“ derzeit bei rund 250 Jugendlichen. Und das, obwohl beim Arbeitsmarktservice über 300 offene Lehrstellen gemeldet sind.

Lehrlingsmangel im Fokus

Bei Gesprächen mit den Ausbildungsbetrieben stehe der derzeitige Lehrlingsmangel im Fokus, informiert Klaus Aitzetmüller. Kürzlich besuchte der WKO-Obmann den Salon „Haarwerk Bairhuber“ von Wolfgang und Evi Bairhuber in Micheldorf. Der Familienbetrieb bildet derzeit insgesamt acht Stylistinnen aus. Das sind 40 Prozent aller auszubildenden Stylisten, Friseure und Perückenmacher im Bezirk Kirchdorf. „Das Unternehmen Haarwerk Bairhuber setzt damit in und für diese Branche wichtige Zukunftsimpulse“, sagt Klaus Aitzetmüller. Die Ausbildungsbetriebe seien laut dem WKO-Obmann wichtige Mitgestalter der Region, denn die ausgebildeten Fachkräfte werden immer wieder selbst zu Unternehmern oder arbeiten später in anderen Betrieben. „Eine Ausbildungsleistung, die eine hohe regionale Wertschätzung erfahren muss“, sagt der WKO-Obmann.

„Haarwerk Bairhuber“ in Micheldorf

Evi und Wolfgang Bairhuber wissen genau, worum es bei der Lehrausbildung geht. Beide absolvierten eine Lehre und betreiben nun erfolgreich den Salon „Haarwerk Bairhuber“ in Micheldorf. Insgesamt 24 Mitarbeiter werden derzeit beschäftigt. „Wir wollen Jugendlichen eine Perspektive bieten und vor allem die Freude an unserem Beruf weitervermitteln“, sagen Evi und Wolfgang Bairhuber, die jährlich mehrere Ausbildungsplätze für Stylisten anbieten. Wie spannend eine Lehre sein kann, beweist auch der Karriereverlauf des Unternehmers. Die Basis-Ausbildung beim „Friseur Winkler“ in Molln und Micheldorf sorgte für Begeisterung. Die Teilnahme an nationalen und internationalen Wettbewerben beflügelten, um sich laufend mehr Wissen anzueignen. „Der Gewinn der Silbermedaille bei der Berufsweltmeisterschaft in England war ein prägendes Erlebnis. Für mich durchaus vielleicht vergleichbar mit dem Gewinn einer Silbermedaille bei einer Weltmeisterschaft in der Alpinen Skiabfahrt“, erinnert sich Wolfgang Bairhuber heute noch gerne zurück.

„Es geht darum, die Jugendlichen für den Beruf zu begeistern“

Die beiden Haarprofis Evi und Wolfgang sind immer schon den Weg einer qualitativ hochwertigen Ausbildung gegangen. „Es geht darum, die Jugendlichen für den Beruf zu begeistern, ihnen Zusatzausbildungen zu ermöglichen und mit ihnen ihre persönliche Tür in ihre Zukunft zu öffnen“, sagt Evi Bairhuber. Im Haarwerk Bairhuber können auch Kunden bei der Ausbildung mithelfen. Mit einem besonderen „Juniorstylisten“-Tarif werden diese voll eingebunden. Die Kunden wissen genau Bescheid, dass ein Lehrling diese Dienstleistung erbringt. Dafür benötigt es Vertrauen in die Jugendlichen und vor allem eine vorherige hochwertige Ausbildung. „Natürlich unter Begleitung einer Fachkraft. Aber es geht darum den jungen Menschen Verantwortung zu geben und das anzuwendende erlernte Wissen auch zuzutrauen“, betont Wolfgang Bairhuber.

Lehrlingsausbildung als Zukunftssicherung

Für den innovativen Friseur-Salon ist die Ausbildung die Sicherung der Zukunft des Betriebes. „Zwei junge Leute starten schon fix in die Stylisten-Karriere. Zwei weitere Plätze würden wir noch gerne als Zukunftschance anbieten“, fasst Wolfgang Bairhuber die derzeitige Situation zusammen. Und das obwohl die Zeiten auch für Ausbildungsbetrieben ziemlich herausfordernd sind. Für die WKO Kirchdorf ein Bild, das bei den derzeitigen Gesprächen mit Ausbildungsbetrieben sehr oft gezeichnet wird. Interessierte engagierte Jugendliche finden in vielen Branchen sofort einen Ausbildungsplatz. „Wir müssen die Jugend noch mehr für die Lehrausbildung begeistern und die Möglichkeiten weitererzählen. Im Haarwerk Bairhuber konnten wir den Spirit der Jungen spüren und vor allem den Spaß, den die jungen Damen im Zuge ihrer Ausbildung gemeinsam haben“, sagt der WKO-Obmann.


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