Die Lärche vom Hengstpass wird in Rosenau zum Edelfurnier verarbeitet
ROSENAU AM HENGSTPASS. Hinter den Mauern der Firma RoHol am Fuße des Hengstpasses werden Produkte verarbeitet, die nicht nur für ihre ausgezeichnete Qualität bekannt sind, sondern auch eine 400 Jahre alte Geschichte bewahren.
„Wer schon einmal mit einem Railjet gefahren ist, hat unsere Produkte schon getestet. Denn der Fußboden des Zuges ist aus unseren Materialien hergestellt“, sagt Julian Stöckl lachend. Der Rosenauer ist neben seinem Vater und Geschäftsführer Anton Stöckl und seinem jüngeren Bruder Fabian Stöckl Gesellschafter der Firma. Am Standort in Rosenau entstehen durch den Einsatz von rund 130 Mitarbeitern neben Furnieren auch edelfurnierte Platten und technische Sperrhölzer. „Wir sind die Zulieferer der Marktführer und bilden mit unseren Produkten die Basisfläche – zum Beispiel für Züge, Jachten und Flugzeuge“, erzählt Julian Stöckl. Rund 60 Prozent der am Fuße des Hengstpasses produzierten Ware werde exportiert – rund 30 Länder von diesem Standort aus beliefert. Ob bei diesen Exportzahlen einmal ein Standortwechsel im Raum stand? „Nie“, antwortet der Gesellschafter bestimmt. „Die Geschichte dieses Standortes reicht über 400 Jahre zurück und ist geprägt von Innovationen, Ideenreichtum und Entwicklung. Das spürt man auch in unserer Arbeit und unseren Produkten.“
Vom Sonntagberg zum Hengstpass
„Die Geschichte des Standorts ist vielseitig“, weiß Julian Stöckl und beginnt zu erzählen: „Bis 1908 befand sich auf dem Gelände eine Schmiede. Später entstand hier eine der ersten Skiproduktionen.“ Danach war der Betrieb k. u. k. Hoflieferant. In der Zwischenkriegszeit gab es dann einige Eigentümerwechsel, bis dann 1936 eines der Danubius Werke am Standort in Rosenau einzog. „An diesem Teil der Geschichte kommt dann mein Großvater ins Spiel“, berichtet Julian Stöckl, der als selbst ernannter Firmenarchivar genau Bescheid weiß. Der 1927 geborene Anton Stöckl sen., gebürtig aus Rosenau am Sonntagberg (Niederösterreich), kam recht schnell vom Schneiden von Eisenbahnschwellen zur Erstellung von Parkettwerk hin zum Handel von Furnieren. Nach der Insolvenz der Firma Danubius 1981 übernahm Anton Stöckl, der zuvor schon Geschäftspartner war, gemeinsam mit einem Kollegen den Standort und gründete daraufhin die „Rosenauer Holzverarbeitung“, kurz: RoHol. „Seitdem ist die Firma im Besitz unserer Familie“, sagt Julian Stöckl.
Das Edelfurnier Larix und die Lärche vom Hengstpass
Die Rohstoffe bezieht die Rosenauer Firma vorrangig aus Österreich und den benachbarten Ländern. Und die Lärche – die kommt direkt vom Hengstpass. „Unsere neueste Kreation ist das Edelfurnier Larix. Die Holzart, ganz normale Lärche aus der Region bzw. direkt vom Hengstpass, sieht durch verschiedene Veredelungsschritte von uns wie sonnenverbrannt aus. Das kommt in der Möbelindustrie derzeit sehr gut an“, berichtet der Gesellschafter.
Dach wird heuer erneuert
Nicht nur das Edelfurnier Larix ist neu, auch das im Jänner 2019 eingestürzt Hallendach wird heuer in neuem Glanz erscheinen. „Das Dach brach im vergangenen Jahr aufgrund der enormen Schneemassen ein. Bereits Mitte Mai soll mit dem Bau gestartet werden“, informiert Julian Stöckl.
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