KÖNIGSWIESEN. Vizeweltmeisterin in der Kategorie Skijöring Damen mit zwei Hunden darf sich die 25-jährige Lisa Klaushofer aus Königswiesen seit kurzem nennen. Der Schlittenhundesport und ihre 16 Siberian Huskys sind ihre große Leidenschaft.
Freundlich, fröhlich und auch ein bisschen ungestüm wird man von den 16 Hundenasen von Lisa Klaushofers Huskys begrüßt, wenn man das große Gehege der Vierbeiner betritt. Siberian Huskys im Alter von sechs Monaten bis neun Jahre tummeln sich darin. Begonnen hat Klaushofer mit nur einem Hund, wenig später zog die zweite Hündin ein. „Da habe ich dann auch mit dem Hundeschlittensport angefangen. Ein Jahr später habe ich weitere zwei Huskys dazugeholt“, erzählt die Vizeweltmeisterin. Durch einen Freund kam sie zu ihrem ersten Bewerb und damit wurde die Leidenschaft für den Hundesport in ihr entfacht. „Im Winter fahren wir fast jedes Wochenende auf einen Bewerb, wenn es das Budget zulässt.“ Das Besondere am Schlittenhundesport ist für die 25-Jährige der Teamgedanke: „Beim Schlittenhunderennen geht es nicht um mich, sondern um das Team mit meinen Hunden. Für mich steht der Spaß im Vordergrund und nicht die Platzierungen.“ Klaushofer bestreitet hauptsächlich Rennen in Europa. In Deutschland, Österreich und Tschechien findet der Großteil der Bewerbe statt. Derzeit bestreitet die Sportlerin vor allem Sprint-Bewerbe (Kurzstrecken), nächste Saison soll aber das Augenmerk auf Langstrecken (rund 50 Kilometer) gelegt werden. Heuer steht im März noch das Abschlussrennen in Innerkrems an. „Dieses Rennen dauert drei Tage und man legt pro Tag 1400 Höhenmeter zurück. Da geht es nicht mehr ums Gewinnen, sondern um das Abenteuer. Wir schlafen zum Beispiel auch draußen. In dem anspruchsvollen Gelände müssen sich die Hunde schon sehr auf mich verlassen können, das Vertrauen ist bei diesem Rennen das Wichtigste“, erzählt Klaushofer. Auf Vertrauen baut die ausgebildete Hundetrainerin auch die Erziehung ihrer Hunde auf. Mit Dominanz erreicht man bei den sehr eigenständigen Hunden nichts. „Man ist eher Partner als dominantes Herrl und jeder Hund hat seinen eigenen Charakter, auf den man eingehen muss.“
Gut erzogene Sportler Als sehr sozial, freundlich, ausgeglichen und dem Menschen zugetan beschreibt Lisa Klaushofer ihre Hunde. „Sie sind deshalb eher keine Wachhunde. Sie würden einem Dieb wahrscheinlich Sachen raustragen helfen“, schmunzelt sie. Damit die Hunde so sozial werden, ist viel Training und Erziehung notwendig. Klaushofer hat alle ihre Huskys selbst ausgebildet. „Mit zwölf Monaten kann man anfangen, mit den Hunden zu trainieren, ab 15 Monate dürfen sie Kurzstrecken und ab 18 Monate Langstrecken laufen.“ Trainingsbeginn ist für Klaushofer und ihre Hunde bereits im August, wenn es die Temperaturen zulassen. „Bei über 15 Grad ist Trainingsstopp, das verträgt das Herz-Kreislauf-System der Hunde sonst nicht. Spazieren gehen oder das Spielen der Hunde ist natürlich kein Problem“, erklärt die Sportlerin. „Im Sommer gehen wir viel wandern, die Hunde brauchen auch ihre Regeneration.“ In der Hochsaison wird dann vier Mal pro Woche trainiert. Bei Schneemangel fährt Klaushofer mit Trainingswagen, Mountainbike oder Quad, im Winter mit Langlaufski oder Schlitten. Trainiert wird heuer ganz besonders für die bevorstehende Europameisterschaft (EM) 2016 in Ottenschlag in Niederösterreich. „Die EM findet im November statt und wird sozusagen im Trockenen gefahren, also mit Wagen und Mountainbike. Zuschauer sind natürlich herzlich willkommen!“
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