Bürgermeister Resch: "Es herrscht Aufbruchstimmung"
KREMS. Seit 2012 steht Reinhard Resch an der Spitze des Rathauses. Im Gespräch mit Tips zieht der Bürgermeister eine Bilanz seiner bisherigen Amtszeit und informiert über aktuelle und künftige Projekte.
Tips: Die Arbeit der derzeitigen Stadtregierung geht in den Endspurt. Welche Projekte stehen in den nächsten Monaten noch an?
Resch: Das Wichtigste vorweg: Die Arbeit geht bis zur Wahl weiter! Das „Service Center Bauen“ steht kurz vor der Fertigstellung. Auf dem ehemaligen ÖAMTC-Parkplatz in Stein errichten wir 50 öffentliche Stellplätze. Dazu kommen noch zahlreiche Straßen- und Leitungsbauprojekte. Wir investieren 2017 allein vier Millionen Euro in die Infrastruktur.
Tips: Ein großes Thema ist ja immer wieder der Verkehr. Was gibt es hier für Lösungsansätze?
Resch: Wir starten noch heuer damit ein Mobilitätskonzept für die gesamte Stadt zu entwickeln. Außerdem wird weiter an einer Verkehrslösung für Stein gearbeitet. Die angedachte Untertunnelung des Zellerplatzes wird es jedoch nicht geben, da sich diese als nicht praktikabel erwiesen hat.
Tips: Diesen Herbst endet Ihre erste Amtszeit. Wie fällt Ihre persönliche Bilanz aus?
Resch: In Sachen politischer Kultur, Transparenz und Offenheit sind wir eine Vorzeigestadt in Österreich. Finanziell stehen wir wieder auf sicheren Beinen. Krems prosperiert und es herrscht Aufbruchstimmung. In den vergangenen Jahren wurden insgesamt 400 Millionen Euro von öffentlicher und privater Hand in die Stadt investiert!
Tips: Und was hat weniger gut funktioniert?
Resch: Manches dauert länger als erwartet. Das hängt auch mit knappen personellen Ressourcen im Magistrat zusammen, da die Abteilungen sehr viele Projekte auf einmal bearbeiten müssen. Vieles liegt auch nicht in unserer Hand, so sind wir beispielsweise abhängig von Sachverständigen.
Tips: Welche Ziele würden Sie gerne in einer zweiten Amtsperiode verwirklichen?
Resch: Die Attraktivierung und Belebung der Innenstadt wird sicher ein Schwerpunktthema werden. Mittelfristig brauchen wir eine Anbindung der Utzstraße an die B3. Auch der Neubau der Badearena wird ein Thema sein.
Tips: Sie waren jetzt mit ihren Kollegen aus Politik und Verwaltung in allen Stadtteilen unterwegs und haben sich dort die Sorgen und Ideen der Bürger schildern lassen. Was passiert nun mit diesen Anliegen?
Resch: Die Anliegen werden bearbeitet und es wird auf jeden Fall eine Rückmeldung geben. Es handelt sich hier vor allem um Themen aus dem unmittelbaren Lebensumfeld der Bürger, wie Verkehrs- oder Sicherheitsfragen. Uns war es bei den Gesprächen aber auch wichtig, die Bürger darüber zu informieren, was in ihrem Stadtteil geplant ist.
Tips: Kritiker meinen, es gebe in Krems zu viele Arbeitsgruppen und Konzepte. Besteht hier die Gefahr, dass die Ergebnisse in den Schubladen verstauben?
Resch: Von den Magistratsmitarbeitern höre ich immer wieder, dass es mittlerweile sogar deutlich weniger Arbeitsgruppen gibt als früher. Konzepte sind einfach die Grundlage für strategisches Arbeiten und kein Selbstzweck. Wir brauchen Zielvorgaben. Das konzeptive Arbeiten hat der Stadt lange gefehlt.
Tips: Sie haben sich Verbesserungen bei der Bürgerbeteiligung zum Ziel gesetzt und ein entsprechendes Modell erarbeiten lassen. Trägt es bereits erste Früchte?
Resch: Wir sind die erste Stadt in Niederösterreich mit einem fertigen Modell. Mittlerweile haben wir auch bereits die erste Vorhabensliste auf unserer Website veröffentlicht (Anm.: www.krems2030.at/mitmachen). Dort werden die Projekte und die Bürgerbeteiligung ganz genau beschrieben. Uns geht es darum, die Bürger miteinzubeziehen und zu Beteiligten zu machen.
Tips: Es gibt ja den Plan, ein professionelles Stadtmarketing zu installieren. Wie weit ist diese Idee schon gediehen?
Resch: Seit einem halben Jahr gibt es konkrete Gespräche mit Vertretern aus Wirtschaftsbeirat, Kaufmannschaft, Wirtschaftskammer, Banken, Politik und IMC Fachhochschule. Wir wollen hier gemeinsam etwas auf die Beine stellen. Die Innenstadt ist dabei sicher ein Schwerpunkt, aber es geht um die Entwicklung der gesamten Stadt. Momentan muss noch geklärt werden, wer die Ansprechpartner sind und welche Bereiche dazu gehören und welche nicht. Seitens der Stadt hätten wir gerne einen einzigen Ansprechpartner.
Tips: Vor welchen Herausforderungen wird die Stadtpolitik Ihrer Ansicht nach in Zukunft stehen?
Resch: Wir stehen vor der großen Herausforderung, die hohe Lebensqualität in der Stadt zu erhalten und weiter auszubauen. Dazu braucht es eine funktionierende Wirtschaft und auch die finanziellen Rahmenbedingungen müssen stimmen. Außerdem müssen wir die Sicherheit der Bürger in allen Lebensbereichen gewährleisten.
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