Kontroverse um Teilbebauungsplan für neue Siedlung in Langenlois
LANGENLOIS. Bereits im Juni wurde im Langenloiser Gemeinderat über einen Entwurf für die Bebauung des zukünftigen Siedlungsgebietes Lange Sonne Nord abgestimmt. Wo derzeit noch Grünflächen sind, soll schon bald ein neuer Stadtteil entstehen. ÖVP, SPÖ und FPÖ stimmten gemeinsam für einen von vier zur Auswahl stehenden Teilbebauungsplänen. Dagegen waren die Langenloiser Grünen.
Gleich mehrere Punkte im Zuge der Erstellung eines Teilplanungsentwurfs für das Siedlungsgebiet Lange Sonne Nord stoßen den Langenloiser Grünen sauer auf. Einerseits sieht man es kritisch, dass Stadtbaudirektor Erich Obkircher gleichzeitig auch Geschäftsführer der Liegenschaftsverwaltungs GmbH ist, andererseits machen die Grünen der Stadtregierung auch den Vorwurf, alternativen und nachhaltigeren Konzepten keine faire Chance gegeben zu haben.
Nastl: Beschlossener Plan stellt einen Kompromiss dar
Mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und FPÖ wurde ein Teilbebauungsplan beschlossen, der laut Baustadtrat Stefan Nastl (ÖVP) einen Kompromiss darstellt: „Der beschlossene Teilbebauungsplan ermöglicht eine ressourcenschonende Verbauung unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Wünsche der künftigen Bauwerber“, so der zuständige Baustadtrat. Insgesamt wurden vier Raumordnungsbüros mit der Erstellung von Teilbebauungsplänen für die Siedlungserweiterung Lange Sonne Nord beauftragt. Eine Maßnahme, die laut Kulturstadträtin Brigitte Reiter überhaupt erst auf Initiative der Grünen angeordnet wurde. Insgesamt sollen 4,5 Hektar verbaut werden.
Grüne: Naturschutz nicht ausreichend berücksichtigt
Ein weiterer Vorwurf der Grünen Fraktion lautet, dass der beschlossene Teilplanungsentwurf den Natur- und Landschaftsschutz nicht ausreichend berücksichtigt beziehungsweise in weiterer Folge auch die architektonische und landschaftsprägende Bedeutung des Loisium Hotels vernachlässigt. Stadtrat Stefan Nastl kontert darauf: „Mit den Initiatoren des Loisium-Hotels (Familie Nidetzky, Anm. d. Red.) herrscht gutes Einvernehmen. Sie wurden auch durch ihren Vertrauensmann Architekt Franz Sam im Planungsprozess involviert. Eine, wie von den Grünen präferierte Verbauung von zwei Dritteln der Fläche mit Gartenhofhäusern, geht eindeutig an den Vorstellungen der Bevölkerung vorbei“.
Obkircher weder für Ankauf noch für Verkauf zuständig
Auch den Vorwurf der Unvereinbarkeit von Erich Obkirchers Position als Baudirektor und Geschäftsführer der Liegenschaftsverwaltung kann Nastl nicht nachvollziehen und verweist auf die dadurch raschere Umsetzbarkeit des Siedlungsprojekts: „Die Aktivitäten der Liegenschaftsverwaltungs GmbH liegen vor und können jederzeit eingesehen und überprüft werden“. Auch Bürgermeister Harald Leopold „sieht eine Unvereinbarkeit schon alleine deshalb nicht gegeben, weil Obkircher weder für den An- noch für den Verkauf der Liegenschaft zuständig ist“.
Leopold: Teilbebaungsplan im Sinne der Bevölkerung
Der Stadtchef ist mit dem ausgewählten Teilbebauungsplan jedenfalls sehr zufrieden. „Wir wollten einen gesunden Mix aus Einfamilienhäusern, Doppelhäusern und Gartenhofhäusern, der auch im Sinne der Bevölkerung und der Bauwerber ist. Außerdem möchte ich noch einmal klarstellen, dass alle eingebrachten Vorschläge den Natur- und Landschaftsschutz ausreichend berücksichtigt haben“, so Harald Leopold.
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