KREMSMÜNSTER/OÖ. Umwelt-Landesrat Rudolf Anschober (Die Grünen) nahm den Besuch einer der ältesten Wetterstationen Europas, jener in der Sternwarte des Stiftes Kremsmünster, zum Anlass, um auf die drohenden Folgen des Klimawandels auch für Oberösterreich hinzuweisen. Denn: Aktiver Klimaschutz entscheide nicht mehr über das Eintreten, sondern nur mehr über das Ausmaß der Klimaveränderungen.
Seit 255 Jahren werden im Stift Kremsmünster mehrmals täglich die Wetterdaten aufgezeichnet. Die Daten dieser zu den ältesten Wetterstationen Europas zählenden Einrichtung sind ein Wissensschatz für die Klimaforschung und die Prognosen für die Klimaentwicklung der nächsten Jahre.
Die erste Eintragung im Klimatagebuch der Sternwarte Kremsmünster datiert am 28. Dezember 1762, die Wetterwarte wurde als Teil des „Mathematischen Turms“ im Benediktinerstift vor 255 Jahren eingerichtet. Eingetragen werden seit Beginn Temperatur, Barometerstand und allgemeiner Wetterverlauf. „Durch die lange Aufzeichnungsperiode sind in Kremsmünster sogar weltweit kaum direkt gemessene Daten der kleinen Eiszeit in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verfügbar. Heute ist die Wetterstation in der Sternwarte des Stifts Kremsmünster prominenter Teil des Klimaerlebnisweges im Zuge der Landesgartenschau“, berichtet Landesrat Rudolf Anschober.
Dieser verwies bei seinem Besuch der Sternwarte auch auf eine Studie der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien. Diese stelle heraus, dass auch, wenn die CO2-Emissionen massiv gesenkt werden, es zu einem massiven Temperatur-Anstieg in Oberösterreich kommen werde. Würden aber keine Maßnahmen gesetzt, seien extreme Szenarien die Folge. Landesrat Anschober: „Wenn wir jetzt nichts tun, drohen uns gegen Ende des Jahrhunderts bis zu 100 Hitzetage jährlich – so lautet das Ergebnis einer Studie der Universität für Bodenkultur im Auftrag meines Klimaschutzressorts. Schon aktuell bemerken wir die Konsequenzen für Gesundheit und Landwirtschaft von glühend heißen Tagen und nur geringer nächtlicher Abkühlung“, zeigt sich der Landesrat besorgt.
Daher sei nun die Bundespolitik gefragt, Schritte zur Umsetzung des Weltklimavertrags zu setzen. Die Verabschiedung einer Klimastrategie sei daher noch vor den Nationalratswahlen angezeigt. Landesrat Anschober: „Wir entscheiden mit den Maßnahmen zum Klimaschutz heute ganz wesentlich über das Ausmaß der Klimakrise und damit über die Lebensqualität der nächsten Generationen.“
In Sachen Klimaschutz sei es aber auch entscheidend, dass sich eine möglichst breite Bewegung engagiere. So sind etwa 296 Gemeinden, davon auch zahlreiche im Bezirk Kirchdorf, im Klimabündnis OÖ für den Klimaschutz aktiv. Flankierend gibt es in Oberösterreich bereits 13 Klima- und Energiemodellregionen.
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