Plastik-Diskussion:„Wir müssen die Optimierung des Recyclings unbedingt vorantreiben“
BEZIRK KIRCHDORF/KREMSMÜNSTER. Der Bezirksstellenausschuss der Wirtschaftskammer Kirchdorf war kürzlich bei der Greiner AG zu Gast, um sich dort intensiv mit den regionalen Auswirkungen der bereits seit längerem brisanten Kunststoff-Diskussion auseinanderzusetzen.
Die intensiven Diskussionen über Plastik und die Folgen auf die globale Umwelt waren Anlass, um sich vor Ort bei einem Unternehmen näher zu informieren. „Dieses Thema nimmt auch im Wirtschaftsstandort eine wesentliche Rolle ein. Viele Betriebe und damit Arbeitsplätze sind direkt oder indirekt davon betroffen“, sagt WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller. Ein wesentlicher Teil der regionalen Lebensqualität sei daher auf die Produktivität und Innovation dieser Branche aufgebaut. Die gesamte medienwirksame Diskussion über Plastik wurde anhand interessanter Zahlen und Hintergrundinformationen in das entsprechende Licht gerückt. Österreich ist Vorreiter, was die Abfallwirtschaft betrifft und daher ist das Problem der Verschmutzung wesentlich geringer.
„Nur etwa zwei Prozent des Kunststoffverpackungsmülls betrifft Europa. Aber wir haben natürlich eine Gesamtverantwortung“, so Axel Kühner, CEO der Greiner AG, als er auf die Bilder, die die Verschmutzung der Meere und Strände zeigen, verwies.
Nachhaltige Innovationen gefragt
Es seien in der derzeitigen Diskussion zwei Themen zu betrachten: „Die CO2-Diskussion“ und der „ökologische Fußabdruck“. Kunststoff schneide bei der umfassenden Analyse sehr oft wesentlich besser ab als andere Verpackungen, weil mehrere Umweltfaktoren berechnet werden. Tatsache sei, dass in Österreich eine sehr gute Abfallwirtschafts-Infrastruktur gegeben ist. Mit ein Grund, warum höhere Recycling-Quoten als anderswo erreicht werden können. Eine Optimierung des Recyclings von Kunststoffen müsse man unbedingt weiter vorantreiben, so CEO Kühner überzeugt. Greiner initiiert auch eine Plattform, um im Bereich Nachhaltigkeit zu arbeiten bzw. diesbezügliche Innovationen anzustoßen.
„Keine Einbrüche zu erwarten“
„Es war für uns wichtig, aus erster Hand zu erfahren, welche Auswirkungen diese Diskussion auf einen Leitbetrieb der Region hat, der international tätig ist“, fasst WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller zusammen. Aufgrund der Situation in Österreich mit moderner Abfallwirtschaft und der immer intensiveren Informationsarbeit sind diesbezüglich, wirtschaftlich gesehen, keine Einbrüche zu erwarten.
Besonders interessant für alle Teilnehmer war auch die Standortdiskussion. Diese zeigte, dass der Wirtschaftsstandort für Mitarbeiter tolle Voraussetzungen biete, diese aber zu wenig bekannt sind. „Vor allem müssen wir an der Attraktivierung des öffentlichen Nahverkehrs massiv arbeiten, um für die Unternehmen notwendige Spezialisten in die Region zu bekommen“, betonte WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller abschließend.
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