Auf den Spuren des Todesmarsches
MAUTHAUSEN/ENNS/PUCKING. Treffpunkt Bildung veranstaltete in Kooperation mit der ARGE Geh-Denk Spuren, dem Mauthausen Komitee Enns und der Initiative „Wider das Vergessen“ Ansfelden einen Gedenkmarsch für die Opfer der Todesmärsche von Mauthausen nach Gunskirchen vor 75 Jahren.
An verschiedenen Gedenkorten entlang der Strecke hielten die Teilnehmenden inne und hörten Geschichten von Zeitzeugen. Manfred Scheuer, Bischof der Diözese Linz, ging den Weg von der Basilika Enns-Lorch, wo sich von 1945 bis 1965 ein Massengrab befand, bis nach St. Florian mit. Ausgangspunkt war am Freitag, 23. Oktober, um 13 Uhr bei der KZ Gedenkstätte Mauthausen. Genauer genommen auf dem Areal eines früheren Zeltlagers, das heute bei Besuchen der KZ Gedenkstätte kaum wahrgenommen wird. Es liegt abseits hinter dem Hauptlager.
Ein Gedenkstein markiert diesen Ort. Aber das Grundstück gehört nicht offiziell zur Gedenkstätte, es ist in Privatbesitz. „Dieser Ort wurde aus der kollektiven Erinnerung sehr verdrängt“, bedauert Historikerin Angelika Schlackl, die sich intensiv mit der Erforschung dieses dunklen Kapitels der Geschichte befasst.
Am Samstag ging der Marsch nach der Übernachtung in St. Florian weiter. In den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 führte der Todesmarsch der Juden von Mauthausen nach Gunskirchen auch an der Kremsbrücke in Ansfelden vorbei.
Wanderausstellung demnächst in Pucking
„Wir haben mit den Geh-Denk-Spuren 2020 eine Wanderausstellung konzipiert, die sich intensiv mit den „Todesmärschen“ von Juden von Mauthausen nach Gunskirchen im Jahr 1945 beschäftigt. Die Ausstellung ist derzeit in Puchberg stationiert und wandert anschließend ins Pfarrheim Pucking. Wir gehen heute der Spur von Mauthausen nach Gunskirchen nach“, so Fritz Käferböck-Stelzer, Mitglied des Mauthausen Komitees Enns und Leiter des Treffpunktes mensch&arbeit Nettingsdorf.
Von Freitag, 30. Oktober bis Samstag, 7. November, wird sie im Pfarrheim Pucking zu sehen sein. Dabei wird die Marschroute durch die einzelnen Gemeinden mit einer ausführlichen schriftlichen Erklärung dargestellt. Eine Broschüre mit zusätzlichen Informationen wird in der Ausstellung aufliegen.
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