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Schilderaktion der Jungbauern: „Die Leute werden bewusster“

Marlis Schlatte, 03.05.2022 12:40

LINZ-LAND. Ein einsames Plastiksackerl da, ein verloren gegangenes Taschentuch hier. Bevor auch die Bauern im Bezirk Linz-Land mit der Frühjahrsarbeit beginnen können, müssen sie zuerst ihre eigenen Wiesen und Felder von den verschiedensten Arten von Müll befreien. Dieser Missstand stößt der OÖ Jungbauernschaft sauer auf. Mit der „Sei kein Schwein“-Tafel sprechen sie die Umweltsünder direkt an. Zumal Littering kein Bagatelldelikt ist, sondern eine Strafe nach sich zieht.

Jungbauernlandesobmann-Stellvertreter Hannah Michlbauer und Klaus Lindinger mit der neuen "Sei kein Schwein"-Tafel der OÖ Jungbauernschaft. (Foto: OÖ JB)

Der Frühling bringt mit sich, dass der über den Winter angesammelte und vom Schnee verdeckte Müll zum Vorschein kommt. Gerade in dieser Jahreszeit zeigt sich, wie rücksichtslos gewisse Autofahrer mit der Natur umgehen. Die Folgen für Mensch, Tier und Natur sind schwerwiegend und werden allzu oft nicht bedacht. Warum Müll auf den Feldern der Bauern ein so großes Problem darstellt, lässt sich für Maximilian Hirschvogel, Jungbauern-Bezirksobmann Linz-Land, leicht erklären: „Zum einen können Glasflaschen einen Brand verursachen, wenn die Sonne entsprechend drauf scheint. Und auch Aludosen sind ein besonders großes Problem: Wenn diese gemäht oder gedrechselt werden, werden die Stücke als Futter mitverarbeitet. Die Kuh frisst das dann natürlich mit, weil sie es nicht kennt. Das kann das Tier verletzten und den Magen aufschneiden.“

Müll der Lkw-Fahrer

Ein Umdenken im Umgang mit Müll ist für Hirschvogel jedoch schon beobachtbar: „Kürzlich haben wir die Flurreinigung in Kirchberg-Thening durchgeführt und da fiel auf, dass wir viel weniger Müll aufsammeln mussten als früher. Ich glaube, die Leute werden bewusster und denken mehr darüber nach, was sie da aus dem Autofenster werfen.“

Wo der Müll im Bezirk allerdings noch immer ein großes Problem ist, ist auf den Straßenabschnitten, wo vermehrt Lkws entlangfahren. „Da schaut's am meisten aus“, erzählt Hirsch-vogel.

Rücksichtslose Schweine am Straßenrand

Ein rosa Schwein, sitzend in einem roten Auto, wirft achtlos und ohne Respekt der Natur gegenüber eine Aludose aus dem Auto. Darunter findet sich der Spruch „Sei kein Schwein! Müll gehört in die Tonne rein“. Hunderte solcher „Sei kein Schwein“-Tafeln wurden in ganz Oberösterreich aufgestellt und fordern Umweltsünder zum Nachdenken auf.

„Mit dieser neuen Kampagne setzen wir als OÖ Jungbauernschaft eine coole Aktion mit ernstem Hintergrund um. Leider sind solche Aktionen weiterhin notwendig, um dem Littering den Garaus zu machen“, so die Jungbauernlandesobmann-Stellvertreterin Hannah Michlbauer und meint weiter: „Umweltschutz geht uns alle an und ist nicht nur eine Belastung für unsere Bäuerinnen und Bauern. Neben dem politischen Willen braucht es vor allem jede einzelne Bürgerin und jeden einzelnen Bürger in unserem Land, um dieses Problem nachhaltig zu lösen.“

Strafe für Müllsünder

Der Paragraf 25 „Strafbestimmungen“ im OÖ Abfallwirtschaftsgesetz wurde mit Juni 2021 novelliert. Dass das achtlose Wegwerfen von Müll künftig bestraft werden kann, ist ein gesetzliches Novum. Dabei entscheiden die Gemeinden, ob und welche Personen sie mit der Kontrolle betrauen. „Auf Nachdruck von uns jungen Bäuerinnen und Bauern konnte eine Überarbeitung des OÖ Abfallwirtschaftsgesetzes erreicht werden. Damit ist Littering kein Bagatelldelikt mehr, sondern eine Handlung, die Strafen nach sich zieht“, zeigen Jungbauernlandesobmann-Stellvertreter Klaus Lindinger und Hannah Michlbauer auf.


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