„Gemeinsam für ein Niemals wieder!“ – Geh-Denken für den Frieden
ANSFELDEN. „Gemeinsam für ein Niemals wieder!“ – unter diesem Motto luden am 23. April zahlreiche Organisationen zum Geh-Denken 2025 bei der Kremsbrücke in Ansfelden. Anlass war das 80. Jahr der Befreiung und die Erinnerung an die Todesmärsche vom Konzentrationslager Mauthausen nach Gunskirchen.

Im April 1945 hatten SS-Wachen innerhalb von drei Tagen 22.000 jüdische Häftlinge über mehr als 60 Kilometer in das Lager Gunskirchen getrieben – Hunger, Gewalt und Erschöpfung kosteten viele das Leben. Die Feier machte die Schrecken jener Tage spürbar: Zeitzeugenberichte wie der von Gabor Havas, der erzählte, „wir haben Gras und lebende Schnecken gegessen“, oder von Rabbiner Ernö Schwarz, der schilderte, wie ein SS-Feldwebel „zum Spaß“ 150 Häftlinge erschoss, ließen das Leid der Opfer eindrucksvoll aufleben.
Doch die Veranstaltung schlug auch die Brücke ins Heute. Redebeiträge machten deutlich, wie aktuell der Ruf „Niemals wieder“ ist: Antisemitismus, Rassismus und autoritäre Strömungen seien weltweit wieder auf dem Vormarsch. „Die Grenzen des Sagbaren haben sich verschoben“, wurde betont, „Angriffe auf Pressefreiheit sind an der Tagesordnung.“
Schüler der NMS Ansfelden brachten den Wunsch nach Frieden in vielen Sprachen zum Ausdruck. John Lennons Hymne „Imagine“ schloss die Feier ab, bei der etwa 50 Teilnehmer Rosen und Friedensbilder an der Kremsbrücke befestigten – ein sichtbares Zeichen für Erinnerung und Hoffnung.
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