Borkenkäfer in Linz-Land: Papierindustrie kauft mehr Holz aus der Region
BEZIRK LINZ-LAND. Bei einem Runden Tisch mit Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger wurde die Borkenkäfer-Situation in OÖ besprochen. Die Holzindustrie profitiert trotz der niedrigeren Preise nur zum Teil von dem vielen geschlagenen Holz.
„Vom Borkenkäfer sind die tiefen Lagen des Mühlviertels, der gesamte Zentralraum und das Donautal stark betroffen - somit auch der Bezirk Linz-Land. Am stärksten trifft es die an Linz angrenzenden Gemeinden“, erklärt Alois Auinger von der Abteilung Forst an der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land.
„Der heurige Verlauf des Käferbefalls ist extrem witterungsabhängig, eine Prognose daher kaum möglich. Die Ausgangslage ist kritisch“, ergänzt Auinger.
Runder Tisch
Bei dem Runden Tisch Anfang Mai bei Landesrat Max Hiegelsberger war auch Ernst Kastner dabei, Leiter Holzeinkauf bei Smurfit Kappa Nettingsdorf in Ansfelden. Da viel Käferholz am Markt ist, sind die Holzpreise dementsprechend niedrig. Der viele Schneebruch nach dem schneereichen Winter sorgt zusätzlich für ein Holz-Überangebot.
Smurfit Kappa nutzt die Ausnahmesituation zugunsten der regionalen Holzindustrie. So wurde die Menge aus dem bäuerlichen Wald aus der Region um das 2,5fache gegenüber 2018 erhöht, wie in einer Presseauskunft gegenüber Tips erklärt wurde. Darüber hinaus gäbe es aber Mengenverträge, die Smurfit Kappa erfüllen muss.
Qualität leidet nicht
Käferholz kann genauso für die Papiererzeugung verwendet werden wie anderes Holz, die Papierqualität bleibt gleich. Vom Käfer befallenes Holz baut jedoch bei längerer Lagerung ab und verliert an Güte. Passende (Nass-)Lager zu errichten, sei ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor.
Smurfit Kappa kann derzeit circa 140.000 Festmeter Holz lagern. Das entspricht einer Produktion von etwa sechs bsi sieben Wochen. Die Lager seien derzeit sehr gut befüllt.
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