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ecop in Neuhofen ist innovativstes Unternehmen der EU

Marlis Schlatte, 20.10.2022 11:51

NEUHOFEN. Die Neuhofner Clean-Tech Firma ecop bekam am 19. Oktober hohen Besuch. Elisa Ferreira, EU-Kommissarin für Kohäsion und Reformen, und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander besichtigten den Betrieb, der kürzlich als innovativstes Unternehmen in der EU ausgezeichnet wurde und eine rotierende Großwärmepumpe für die Industrie entwickelt und produziert.

v.l.: Christian Matzinger, Bürgermeisterin Petra Baumgartner, EU-Kommissarin Elisa Ferreira, ecop-CEO Bernhard Adler und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (Foto: Land OÖ/Andreas Krenn)

Diese Technologie von ecop ermöglicht Industrieunternehmen Abwärme zu recyclen und ist durch 68 Patente geschützt. CEO Bernhard Adler stellte die Entwicklung vor, anschließend konnte eine der Rotationswärmepumpen auch besichtigt werden. Erst kürzlich wurde ecop in Brüssel mit dem höchsten EU-Preis für Innovation, dem „EIT Innovators Award“ des European Institute of Technology and Innovation als innovativstes Unternehmen in der gesamten EU ausgezeichnet. Denn das Unternehmen mit Standort in Neuhofen an der Krems und Wien entwickelte eine völlig neuartige Groß-Wärmepumpe, die Industrieunternehmen hilft, Abhängigkeit von Gas, Öl und Kohle zu reduzieren. So kann ungenutzte Abwärme, die bisher in die Atmosphäre abgegeben wurde, auf bis zu 150 Grad Celsius erhöht und direkt für industrielle Prozesse genutzt werden. Die ganze Wärmepumpe rotiert mit bis zu 1.800 Umdrehungen pro Minute. Dadurch ergeben sich viele Vorteile gegenüber der konventionellen Wärmepumpen-Technologie. Sie ist sehr effizient, erreicht hohe Ausgabetemperaturen bis zu 200 Grad Celsius, es kann ein klimafreundliches Arbeitsmittel anstatt eines giftigen und klimaschädlichen Kältemittels verwendet werden und die Wärmepumpe ist extrem flexibel für verschiedenste Anwendungen.

„Investition in Demokratie und Freiheit“

„Rotationswärmepumpen, wie sie ecop in Oberösterreich mit Unterstützung von EU-Mitteln entwickelt hat, leisten einen wichtigen Beitrag für das Gelingen der grünen Energiewende. Und diese ist nicht nur klimapolitisch, sondern auch geopolitisch das Gebot der Stunde. Wie auch schon in vergangenen Krisen wie der Corona-Pandemie spielt die EU-Kohäsionspolitik eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen. Jeder Euro, der in innovative Wege zur Energieerzeugung fließt und uns hilft, unabhängig von fossiler Energie aus Russland zu werden, ist eine Investition in Demokratie und Freiheit. Mit seinen innovativen Unternehmen ist Oberösterreich bestens positioniert für den grünen und digitalen Wandel – und inspirierend für viele andere Regionen in Europa“, hob EU-Kommissarin Elisa Ferreira die Wichtigkeit von Innovationen, die die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren, hervor. Auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander zeigte sich beeindruckt von der Technologie: „Wir im Land verfolgen ein großes Ziel. Oberösterreich zu einem Land der Möglichkeiten zu machen, ab dem ersten Tag. Wir sind stolz darauf, das innovativste Unternehmen der EU mit seinen klugen Köpfen im Land der Möglichkeiten, in Oberösterreich zu haben und es ist mir eine Ehre, Frau Kommissarin Ferreira die Talente unseres Landes zu präsentieren.“

Ungenutztes Energiepotenzial der Abwärme

Eine einzige Anlage von ecop spart bis zu 2.500 Tonnen CO2 pro Jahr. Ein Baum kann 25 kg CO2 pro Jahr absorbieren. Man benötigt also 100.000 Bäume, um die gleiche Menge an CO2 zu reduzieren. Derzeit wird 90 Prozent der Wärme in der Industrie mit fossilen Brennstoffen erzeugt. Gleichzeitig bleibt Abwärme im Ausmaß des Jahresenergiebedarfes von Italien ungenutzt. „Abwärme in der Industrie ist das größte ungenutzte Energiepotenzial der Welt. Mit unserer Rotationswärmepumpe können wir in den nächsten zehn Jahren ein Drittel der weltweiten Abwärme recyclen“, so ecop-CEO Bernhard Adler.Der OÖ HightechFonds – aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und Mitteln des Landes Oberösterreich gefördert - hat sich bereits 2012 an ecop beteiligt. Weitere Investoren aus Oberösterreich sind mit der Fill AG und der Scheuch GmbH Paradeunternehmen aus der oberösterreichischen Industrie. Zuletzt ist mit InnoEnergy Europas größter Cleantech-Investor eingestiegen.


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