Stärkung der Familien: Gratis-Vormittagsbetreuung startet in Krabbelstuben
OÖ/PASCHING. Oberösterreich macht einen weiteren großen Schritt auf dem Weg zum kolportierten „Kinderland Nr. 1“. Ab 1. September wird die Vormittagsbetreuung in Krabbelstuben bis 13 Uhr beitragsfrei – ein Meilenstein, der Familien entlastet und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie deutlich verbessert.
Der „Gemeinsame Pakt für das Kinderland OÖ“, der im Dezember 2022 ins Leben gerufen wurde, war der Startschuss für umfassende Verbesserungen. Mit Maßnahmen wie Gehaltserhöhungen, der Ausweitung von Öffnungszeiten und der Einführung des neuen Berufsbildes „pädagogische Assistenzkraft“ setzt das Land gezielt auf die Qualitätssteigerung in der frühkindlichen Betreuung. Die Einführung der beitragsfreien Vormittagsbetreuung markiert einen weiteren wichtigen Meilenstein auf diesem Weg.
Für Bildungsreferentin LH-Stv.in Christine Haberlander ist die Beitragsfreiheit ein zentrales Element der Unterstützung für Familien: „Kinderland Nr. 1 heißt, jedem Kind die besten Chancen zu geben – und allen Eltern die bestmögliche Unterstützung. Indem wir eine beitragsfreie Vormittagsbetreuung nah am Wohnort für alle, die Unterstützung brauchen, ermöglichen, schaffen wir Wahlfreiheit und entlasten die Familien.“ Die Kosten für diese Maßnahme werden komplett vom Land Oberösterreich übernommen. So wird der bisherige Elternbeitrag für die Vormittagsbetreuung, der ab 1. September nicht mehr eingehoben wird, vom Land über eine Erhöhung der Gruppenpauschale getragen. Insgesamt stellt das Land hierfür rund zehn Millionen Euro zur Verfügung.
„Mit der Einführung der beitragsfreien Vormittagsbetreuung in den Krabbelstuben setzen wir den nächsten großen Schritt auf dem Weg zum Kinderland Nr. 1. Damit ermöglichen wir für die Eltern von Kleinkindern eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir wirken so auch ein Stück weit dem Fachkräftemangel entgegen und stärken die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes,“ betont Landeshauptmann Thomas Stelzer. Die neuen Regelungen beinhalten auch günstigere Tarife für die Nachmittagsbetreuung, die ab 13 Uhr gilt. Eltern können dabei zwischen zwei, drei oder fünf Betreuungstagen pro Woche wählen. Die Tarife sind sozial gestaffelt und reichen von 25 bis maximal 128 Euro pro Monat. Zudem werden Familien mit mehreren Kindern besonders entlastet.
Budget der Kommunen nicht belastet
Auch in den Gemeinden stößt die neue Regelung auf positive Resonanz. „Mit unseren drei Krabbelstuben in Pasching bieten wir eine verlässliche Betreuung für 67 Kinder und entlasten damit unsere Familien erheblich. Die beitragsfreie Krabbelstube schafft nicht nur finanzielle Erleichterung, sondern fördert auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, insbesondere für Mütter“, erklärt Paschings Bürgermeister Markus Hofko. Mit fast einer Million Euro, die in die Kinderbetreuung investiert wurden, setzt Pasching ein klares Zeichen für die Zukunft der Gemeinde und den bestmöglichen Start für die jüngsten Bürger.
Besonders im Zentralraum Oberösterreichs, wo die Nachfrage nach Krabbelstubenplätzen besonders hoch ist, wird diese Maßnahme einen deutlichen Unterschied machen, wie Landesrätin Haberlander erläutert: „Dort ist ein enormer Zuzug zu verzeichnen, was einen hohen Bedarf an Kinderbetreuung erzeugt. Hier kommt der Zuzug mit dem Bedürfnis vieler Frauen, wieder arbeiten zu gehen, zusammen und erzeugt einen anderen Druck als in anderen Regionen.“ So ist es auch nicht überraschend, dass in den vergangenen zehn Jahren in Linz-Land unter allen Bezirken der größte Ausbau an Kindergarten- und Krabbelstubengruppen stattfand.
Viel erreicht, aber noch einiges zu tun
Oberösterreich ist damit in den vergangenen Monaten einiges gelungen und in einigen Regionen gut aufgestellt, will aber in absehbarer Zeit noch mehr erreichen, wie Haberlander abschließend betont: „Das Ziel ist, ein bedarfsgerechtes Angebot zu schaffen, das den Bedürfnissen der Familien entspricht. Wir sind auf einem guten Weg, aber es gibt noch viel zu tun, um sicherzustellen, dass in jeder Gemeinde die passenden Betreuungsangebote verfügbar sind und die Familien zufrieden sind. Erst dann können wir wirklich davon sprechen, dass Oberösterreich das Kinderland Nr. 1 ist.“
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