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Postpartner in Kematen: FPÖ fordert Übernahme durch Gemeinde

David Ramaseder, 12.09.2024 14:39

KEMATEN. Seit mehreren Monaten steht die Gemeinde ohne eigenen Postpartner da. Die Bürger müssen seither nach Neuhofen fahren, um nicht zugestellte Briefe und Pakete abzuholen. Besonders für ältere Menschen und jene mit eingeschränkter Mobilität stellt dies eine erhebliche Herausforderung dar.

Derzeit gibt es in Kematen keinen Postpartner mehr. (Foto: Tips/Ramaseder)
Derzeit gibt es in Kematen keinen Postpartner mehr. (Foto: Tips/Ramaseder)

FPÖ-Fraktionsobmann Christian Deutinger fordert daher eine vorübergehende Übernahme der Postpartnerschaft durch die Gemeinde, bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist. „Die Versorgungssicherheit der Postdienstleistungen muss im Interesse unserer Bürger gewährleistet sein. Die Petition der FPÖ Kematen, die von vielen Gemeindemitgliedern unterstützt wird, zeigt klar, wie wichtig eine ortsnahe Postversorgung ist“, so Deutinger.

Aus diesem Grund bringt die FPÖ für die nächste Gemeinderatssitzung am 17. September einen Antrag ein. Darin wird gefordert, dass die Gemeinde selbst die Funktion des Postpartners übernimmt, um die Lücke zu schließen, bis ein neuer Vertragspartner gefunden wird. Als Vorbild nennt Deutinger Gemeinden wie Niederneukirchen oder Hargelsberg, wo ähnliche Lösungen bereits umgesetzt wurden.

Bürgermeister Markus Stadlbauer zeigt sich hingegen skeptisch gegenüber diesem Vorschlag. „Leider kenne ich bis heute das Konzept von Fraktionsobmann Deutinger nicht, da es ohne vorheriges Gespräch oder Beratung im zuständigen Ausschuss eingebracht wurde“, erklärt Stadlbauer. Er weist darauf hin, dass eine vorübergehende Übernahme durch die Gemeinde erhebliche organisatorische und finanzielle Herausforderungen mit sich bringen würde. Neben der Schaltertätigkeit müssten zusätzliche Räume für die Lagerung von Postsendungen geschaffen und Bankgeschäfte (über Bank99) abgewickelt werden, was geschultes Personal erfordert. „Die Vergütung durch die Post deckt dabei nicht einmal die Personalkosten vollständig“, fügt er hinzu.

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Der Bürgermeister betont, dass die Postpartnerschaft vor allem als „Frequenzbringer“ für lokale Unternehmen wie Nahversorger, Tankstellen oder Bäckereien attraktiv sei. Entsprechende Verhandlungen mit potenziellen Partnern wie der REWE-Gruppe oder Trafiken laufen bereits. Allerdings seien bisher keine konkreten Vereinbarungen zustande gekommen.

Zusätzlich weist Stadlbauer darauf hin, dass die Umsetzung des Vorschlags der FPÖ negative Auswirkungen auf das ohnehin knappe Gemeindebudget haben könnte. „Insbesondere die notwendigen Umbaumaßnahmen und Personalkosten würden das Budget stark belasten“, so Stadlbauer. Trotzdem werde die Gemeinde weiterhin an einer langfristigen Lösung arbeiten, um den Bürgern eine zuverlässige Postversorgung bieten zu können.


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