Standhaft in stürmischen Zeiten: IFN trotzt dem Baukrisenjahr mit Stabilität und Strategie
TRAUN. Die IFN-Holding AG mit Sitz in Traun sieht sich trotz der nach wie vor angespannten wirtschaftlichen Lage gut aufgestellt. Gründe dafür seien eine klare strategische Ausrichtung und eine solide Finanzstruktur. Die derzeit herausfordernden Zeiten möchte man dafür nutzen, die aktuellen Chancen zu ergreifen. Die Zahlen zum Geschäftsjahr 2024 und die geplanten Ziele wurden am Mittwoch vor Presse präsentiert.
In einem durch schwierige Marktbedingungen geprägten Jahr 2024 konnte die IFN-Holding AG mit einem Umsatz von 818 Millionen Euro beinahe das Vorjahresniveau halten – der Rückgang ist lediglich mit drei Prozent zu beziffern. Trotz eines massiven Einbruchs in der Neubautätigkeit – in Österreich um 25 Prozent, in Deutschland sogar um 40 Prozent – zeigt sich die Unternehmensgruppe stabil. Die neue Finanzvorständin Barbara Desl betont: „Die starke Finanzkraft der IFN-Holding AG erlaubt es uns, auch in schwierigen Zeiten in die Zukunft zu investieren, wenngleich wir im Moment bewusst auf Sicht fahren.“ Im Jahr 2024 flossen 27 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung der Produktion. Ein geplantes Ausbauprojekt des zur Holding gehörigen Sonnenschutzherstellers Schlotterer (Adnet, Salzburg) musste aufgrund von Verzögerungen im Genehmigungsverfahren erneut aufgeschoben werden.
Starke Leistung in Nordeuropa – Rückgänge bei Internorm
Während sich die Kernmärkte Österreich und Deutschland (gemeinsam 56 Prozent des Umsatzes) in abgelaufenen Jahr eher rückläufig entwickelten, punkteten die Tochtergesellschaften in Nordeuropa: Das dänische Unternehmen Kastrup legte um 14 Prozent zu, Skanva um neun Prozent. Besonders beeindruckend: Die deutsche IFN-Tochter Neuffer konnte ihren Online-Umsatz um 51 Prozent steigern.
Im Gegensatz dazu verzeichnete Europas führende Fenstermarke Internorm ein Minus von 13 Prozent, auch andere Töchter wie Topic, Schlotterer oder Skaala meldeten Rückgänge zwischen drei und zehn Prozent. Die Gesamtmitarbeiterzahl der Gruppe sank um 177 auf knapp 4.000, wobei 72 Prozent davon in Österreich beschäftigt sind.
Konzentration auf das Kerngeschäft und Digitalisierung
Den auch für die nächsten Jahre durchwachsenen Prognosen möchte man mit einem klaren Fokus auf das Kerngeschäft begegnen: Hochwertige Fenster-, Tür-, Sonnenschutz- und Fassadenprodukte, die vor allem im Wohnbau eingesetzt werden. Darüber hinaus wird sich das Unternehmen auf den Ausbau und die Absicherung des Online-Bauelemente-Geschäfts konzentrieren.
Auch intern wurde aufgestockt: Ab Juli ergänzt Andreas Kampenhuber den Vorstand als Verantwortlicher für Produktion und Technologie. Gemeinsam mit Barbara Desl (Finanzen) und Alfred Schrott (Vertrieb/Marketing) bildet er das neue Führungstrio. Der bisherige Finanz-Chef Johann Habring verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch mit Ende Juli.
Sanierung nach wie vor Zukunftschance
Angesichts der Bauflaute gewinnt die thermische Sanierung weiter an Bedeutung – bei Internorm liegt deren Anteil am Umsatz bereits bei zwei Dritteln. Christian Klinger, Unternehmenssprecher und Miteigentümer sieht dieses Segment als Zukunftsinvestment sowohl für die Kunden, als auch für die Gesellschaft und nicht zuletzt für den Staat: „Die thermische Gebäudesanierung ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen: Sie macht Gebäude klimafit für die Zukunft – das reicht von höherer Energieeffizienz bis zur Resilienz gegen Extermwetterphänomene“. Laut einer Studie zu den Bundesförderungen der thermischen Sanierung in 2023/2024 des emeritierten Professors Friedrich Schneider generiert jeder Förder-Euro doppelt so viel an Steuern und Sozialabgaben zurück – zusätzlich zur CO₂-Einsparung.
Über IFN-Holding AG
Die IFN-Gruppe vereint Marken wie Internorm, Topic, Schlotterer, HSF, Kastrup, Skanva, Skaala, Roda und Neuffer. Mit knapp 4.000 Mitarbeitenden (davon 2.854 in Österreich) und einem klaren Fokus auf hochwertige Gebäudelösungen zählt sie zu den führenden Playern in der europäischen Bauzulieferbranche.
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