Trauns Bürgermeister setzt auf „Digitalisierung mit Augenmaß“
TRAUN. Wie können Städte digitaler werden – und dabei trotzdem nah an den Menschen bleiben? Diese Frage diskutierte Trauns Bürgermeister Karl-Heinz Koll im Rahmen der Fachkonferenz „Municipal Trends“, bei der er gemeinsam mit Kollegen aus Salzburg, Linz und der Veranstalterin Gudrun Ghezzo über die Zukunft der kommunalen Verwaltung sprach.
Koll betonte, dass gerade Städte wie Traun enormes Potential in der digitalen Transformation hätten. „Vor allem bei größeren Projekten, bei den Vereinen hinsichtlich Anmeldungen und Sportstättenvergabe oder auch dem Anliegen- und Beschwerdemanagement können wir mit gezielten Maßnahmen effizienter werden“, so der Bürgermeister. Es gehe nicht um Digitalisierung um ihrer selbst willen, sondern um gezielte Verbesserungen für Verwaltung und Bevölkerung.
Dabei spielen Technologien wie Künstliche Intelligenz ebenso eine Rolle wie der Ausbau von E-Government. Koll warnte jedoch vor einer „unreflektierten Technikeuphorie“. Viele Bürger seien skeptisch – und das zu Recht. „Digitalisierung und KI sind Fluch und Segen zugleich. Als Stadt haben wir die Verantwortung, offen, transparent und niederschwellig über neue Technologien aufzuklären und die Bevölkerung aktiv einzubinden.“
Ein zentraler Punkt für Koll: Der direkte Kontakt zur Bevölkerung. Stadtgespräche, Bürgermeister-Stammtische und andere Formate des Austauschs seien unerlässlich, um Ängste abzubauen und Vertrauen zu schaffen. „Wenn wir wollen, dass Digitalisierung bei den Menschen ankommt, müssen wir den Dialog dort führen, wo die Menschen sind.“
Für Koll ist klar: Eine moderne Verwaltung muss nicht nur effizient, sondern vor allem transparent und nachvollziehbar sein. Digitalisierung soll helfen, nicht entfremden. In seinem Beitrag machte er deutlich, dass Traun den digitalen Wandel aktiv gestalten will – mit Verantwortung, Augenmaß und offener Kommunikation.
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