Der "Leonardo von Linz" ist in der Tabakfabrik im Einsatz
LINZ. In der Lösehalle der Tabakfabrik gestaltet der Linzer Künstler Robert Oltay derzeit ein großflächiges Wandgemälde – 85 Jahre nach der Entstehung des ebenfalls in der Lösehalle situierten Frescos „Trachtenpärchen“ von Herbert Dimmel. Die Fertigstellung des ersten Teils war am 9. Juli.
Wie ein „Leonardo von Linz“ arbeitet Robert Oltay an den Wänden der Lösehalle in der Tabakfabrik Linz. Auf einer Fläche von rund 60 Quadratmetern behandelt der Linzer Künstler aktuell Aspekte der Gegenwart und verwebt diese mit der Darstellung der einzigartigen Architektur des Industriejuwels. Ab August erfolgt ein künstlerischer Ausblick auf die Zukunft - ebenfalls als Wandgemälde.
Der im deutschen Aachen geborene Künstler arbeitet seit dem 9. Juni in der durch Corona außergewöhnlich selten bespielten Lösehalle und muss bauliche Gegebenheiten wie Türen oder Lüftungsschächte in sein Werk miteinbeziehen.
Wandel der Lösehalle
85 Jahre nachdem 1935 das Fresco „Trachtenpärchen“ des Linzer Malers und Kunstlehrers Herbert Dimmel (1894-1980) anlässlich der Fertigstellung der heute denkmalgeschützten Teile der Tabakfabrik nach Plänen der Architekten Peter Behrens und Alexander Popp entstand, verewigt sich mit Robert Oltay wieder ein Künstler auf den Wänden der Lösehalle. Wo früher vor allem Frauen Tabakblätter für die Zigarettenproduktion aus den Ballen lösten, finden heute Messen, Kongresse und Kulturveranstaltungen aller Art statt. Die Lösehalle hat sich zu einem Ort gewandelt, an dem drängende Fragen der Gegenwart verhandelt und im besten Falle gelöst werden.
„Die Tabakfabrik hat seit meinem Studium an der Kunsthochschule Linz eine große Anziehung auf mich. Umso mehr freue ich mich, in der Lösehalle malen zu dürfen. Der Raum, seine Erfassung und die Umsetzung auf einer zweidimensionalen Fläche dieses Ausmaßes ist eine besondere Herausforderung“, sagt Robert Oltay.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden