Neue Straßennamen in Linz: Kühnestraße in Urfahr und Arthur-Porr-Straße in der KG Lustenau
LINZ. Das Linzer Straßennetz zeigt sich um zwei Namen reicher: Mit Beschlüssen des Linzer Stadtsenats wurde auf Antrag des Archivs der Stadt Linz eine Verkehrsfläche im Industriegelände nach dem Industriellen Arthur Porr und eine weitere in Urfahr nach Stadtbaumeister Curt Kühne benannt.
Arthur Porr (geboren 1872 in Berehowe, heute Ukraine, gestorben 1915 in Wien) wurde an der Technischen Militärakademie in Wien ausgebildet, quittierte jedoch nach einigen Jahren den Militärdienst, um sich dem zivilen Ingenieurswesen zuzuwenden. Er arbeitete zunächst für renommierte Baufirmen, um dann 1908 eine eigene Firma zu gründen. Die Arthur Porr Ges.m.b.H. befasste sich in erster Linie mit Betonbau. Porr erkannte, dass dem Eisenbetonbau die Zukunft gehörte, und erwarb sich als Fachmann auf diesem Gebiet großes Renommee. Nach seinem frühen Tod fusionierte die Porr Ges.m.b.H. 1927 mit der Allgemeinen Österreichischen Baugesellschaft. Seit 2013 lautet der Firmenwortlaut Porr AG, Unternehmenssitz ist Wien. Die Zweigniederlassung in Linz besteht seit 1895.
Die nach Arthur Porr benannte Verkehrsfläche in der KG Lustenau zweigt zwischen den Objekten Pummererstraße 15 und 17 Richtung Nordnordwesten ab.
Kühnestraße in Urfahr
Ein zirka 90 Meter langer Straßenzug in Urfahr, der von der Donaufeldstraße südlich des Objektes Donaufeldstraße 3 in ost-südöstlicher Richtung abzweigt, trägt nun den Namen des Linzer Architekten und Stadtbaudirektors Curt Kühne (1882–1963).
Curt Kühne wurde am 8. August 1882 in Zeulenroda in Thüringen geboren. Während seiner Studienzeit arbeitete er am Stadtbauamt Charlottenburg und am Landes-Bauamt in Plauen, von 1911 bis 1915 war er dann Bauamtsvorsteher der Stadt Charlottenburg. Im Jänner 1915 trat Kühne als Stadtbaudirektor in den Dienst des Magistrates Linz ein. Während seiner Tätigkeit für die Stadt entwarf Kühne mehrere herausragende Bauwerke wie die Diesterwegschule (1929–31), das Parkbad (1929–31), die Volksküche (Umbau 1926), die Fleischmarkthalle (1928), das heutige Volkshaus Franckviertel (1928/29) sowie zahlreiche Wohnhäuser wie die Kleinsiedlung Scharlinz (1919–26) und die Arbeiterhäuser an der Sintstraße (1927). Er war auch am Entwurf des Stadions auf der Gugl (1945–52) beteiligt.
Nach 1945 übernahm Kühne als Sonderbeauftragter des Bürgermeisters die Planung des Wiederaufbaus der zerstörten Stadtteile sowie die Anpassung der NS-Verbauungspläne an die Verhältnisse der Nachkriegszeit. Ende 1948 trat Kühne in den Ruhestand. Im August 1963 verstarb er in Linz.
Auch 2019 neue Straßennamen
Auch im Vorjahr zeigte sich das Linzer Straßennetz um neue Namen bereichert. So wurde eine Straße gegenüber der Industriezeile, die in die Prinz-Eugen-Straße einmündet, nach der 2014 verstorbenen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (1954–2014) benannt.
Weiters erhielt eine Straße in Pichling den Namen „Klauberweg“. Leontine Klauber (1877–1942) war bis zum „Anschluss“ 1938 im Vorstand des jüdischen Frauenvereins in Linz und wurde nach der Zwangsdeportation Opfer der Shoah.
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