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Architektenkammer: „Teilzerstörung in der Sintstraße muss verhindert werden“

Jürgen Affenzeller, 03.02.2023 08:54

LINZ. Am Montag wird der mögliche Teilabriss der historischen Arbeitersiedlung in der Sintstraße dem Linzer Gestaltungsbeirat zur Beurteilung – Tips berichtete. In einem offenen Brief kritisiert die Kammer der Ziviltechniker/Architekten und Ingenieure am Freitag diese Pläne scharf. Die (Teil)zerstörung des „baukulturell und historisch wertvolles Kulturgutes“ müsse verhindert werden.

"Dem aus wirtschaftlicher Sicht sicherlich nachvollziehbaren Abriss der Wohnbauten (am Bild eingerahmt, Anm.) steht das öffentliche Interesse am Erhalt des Bestandes entgegen“, heißt es im offenen Brief, den Michael Strobl, Sektionsvorsitzender der Architekten gezeichnet hat. (Foto: privat)

Das Architekturforum OÖ und die Stadt Linz mit dem Nordico Stadtmuseum widmeten erst im vergangenen Jahr den Architekten Curt Kühne und Julius Schule diverse Ausstellungen und Publikationen, in welchen deren richtungsgebende, gebaute und teilweise wieder zerstörte Bauwerke und Ensembles gewürdigt wurden.

„Fast hundertjähriges Ensemble wird zerstört“

„Auch wenn ein Teil der Häuser in der Sintstraße rund um den zentralen Anger der Anlage saniert werden soll, ist der Abbruch von sieben der 18 Gebäude als Zerstörung des bald hunderjährigen Ensembles von Kurt Kühne zu werten. Dem aus wirtschaftlicher Sicht sicherlich nachvollziehbaren Abriss der Wohnbauten steht das öffentliche Interesse am Erhalt des Bestandes entgegen“, heißt es im offenen Brief, den Michael Strobl, Sektionsvorsitzender der Architekten gezeichnet hat.

Und weiter: „Wir sind und dieses Umstandes bewusst, halten aber die Sanierung (und Adaptierung) des Bestandes aus baukulturellen, gesellschaftlichen, historischen, aber auch ökologischen Gründen für unabdingbar. Leider zeigen die verspäteten, heftigen öffentlichen Diskussionen, dass im Vorfeld diese Aspekte zu kurz gekommen sind.“

Zum Bedauern der Berufsvertretung der Architekten-Kammer wurde zudem im Vorfeld bei diesem sensiblen Areal kein mit der Kammer abgestimmter Wettbewerb durchgeführt.


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