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LINZ. Die Liebe zu Tieren und das Bedürfnis, ihnen in Not zu helfen, eint die Mitglieder der Tierrettung OÖ. Leider aber auch die Sorgen, denn die freiwilligen Helfer könnten mehr sein, ebenso wie das Geld.

Obmann Willi Schnebel mit Dogge Apollo (Foto: Tierrettung OÖ)
photo_library Obmann Willi Schnebel mit Dogge Apollo (Foto: Tierrettung OÖ)

Abseits der Straße liegt der Sitz der Tierrettung OÖ in Ebelsberg. Rund zehn Hunde, vom Rehpinscher bis zur Dogge, und zehn Katzen nennen den Hof aktuell ihr Zuhause. Viele von ihnen mussten mehr erleben, als sie eigentlich ertragen könnten – und das hat Spuren hinterlassen, gesundheitliche und psychische. Sie dürfen bleiben, bis zum Schluss, der Hof ist ein Auffangbecken für Tiere, die niemand mehr nehmen will oder kann.

Liebe allein reicht nicht

Doch mit Liebe allein hält das Werk nicht zusammen. Die THW- zertifizierte Tierrettung finanziert sich aus Spenden und den Erträgen aus den Einsätzen. 110 Euro kostet das Ausrücken in Linz und Umgebung. „Anders würde es nicht gehen, denn Tierrettungen erhalten keine Förderung“, betont Obmann Willi Schnebel. Doch das umgebaute Rettungsauto samt Sauerstoffbox und Blaulicht, das notwendige Equipment für die Einsätze, die Auffangstation und Co. wollen finanziert werden. Und trotzdem: Obwohl ein Drittel der Einsätze kein Geld bringt, rückt die Tierrettung OÖ aus. „Wenn du ein Herz für Tiere hast, dann nimmst du auch eins auf, für das du kein Geld bekommst“, betont Renate Oberhumer.

Wenn sich sonst keiner traut

Die Einsatzpalette der Tierrettung umfasst auch Problemhunde. Für diese hat Schnebel als früherer Trainer von Polizeihunden die notwendige Erfahrung. Er rückt aus, wenn ein aggressiv gewordener Hund aus einem Zwinger zu holen ist oder in eine andere gefährliche Situation verstrickt ist. „Ein Spaniel musste eineinhalb Jahre am Klo leben, alles war zugekotet und der Besitzer war zum Teil drei Wochen nicht daheim. Der war so bissig, zu dem hat sich keiner mehr rein getraut“, erzählt Schnebel.

Generell ist es für ihn fragwürdig, wer in Österreich aller einen Hund halten darf: „Man gibt ja auch nicht jedem eine Waffe, aber ein Hund kann in den falschen Händen genauso eine Waffe sein.“

Freiwillige Helfer gesucht

Renate Oberhumer plagt noch eine andere Sorge: Die Tierrettung OÖ bräuchte mehr helfende Hände. Denn so schön die Arbeit mit Tieren sei, so anstrengend ist sie auch, „und wir werden nicht jünger“, so die 55-Jährige. Mit Streicheln und Gassi gehen allein ist es jedoch nicht getan, zumal „manche Hunde ja gar nicht mehr groß spazieren gehen wollen“. Es gehört auch viel geputzt, ebenso wie Administratives erledigt. „Leider sehen viele nicht, wie viel Arbeit wirklich dahinter steckt“, so Oberhumer. Hinzu kommt die emotionale Belastung, wenn es ein Tier nicht schafft: „Ich hatte schon Tage, an denen ich nur noch geweint hab. Manchmal ist man einfach hilflos.“

Die Tierrettung OÖ bittet jedoch, eine ehrenamtliche Mitarbeit wirklich ernst zu meinen, denn jede Einschulung koste auch Zeit: Bis die Hunde einen kennen und ins Haus lassen, dauert es.

Mehr erfahren auf tierrettung-ooe.at


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