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Neues Jahr bringt Einwegpfand für Plastikflaschen und Aludosen sowie Änderungen beim Gelben Sack

Martina Gahleitner, 31.12.2024 06:50

OÖ. Mit Jahresbeginn gelten Neuerungen in der Abfallwirtschaft: In ganz Oberösterreich werden sämtliche Leicht- und Metallverpackungen gemeinsam im Gelben Sack gesammelt; für Kunststoff-Getränkeflaschen sowie Getränkedosen wird ein Einwegpfand eingeführt. Die Altstoffsammelzentren spielen aber weiterhin eine wichtige Rolle.

Ab 1. Jänner wird auf Getränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall ein Pfand von 25 Cent eingehoben. Bei der Rückgabe der leeren, unzerdrückten Verpackung gibt es das Geld retour. (Foto: Michael Eichhammer - stock.adobe.com)

Die Neuerungen sollen mehr Nachhaltigkeit und Vereinheitlichung bringen und vor allem die Mülltrennung in den Haushalten vereinfachen. Dadurch soll die Sammelmenge steigen.

Was gehört in den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne?

Im Gelben Sack werden künftig Leicht- und Metallverpackungen gemeinsam gesammelt. Kunststoffverpackungen, wie Raschelfolien, beschichtete Säckchen (Sauerkraut, Kaffee), Vliese, Netze (Zwiebel, Obst), Materialverbunde (Medikamentenblister), textile Verpackungen, Styroporflocken, Schaumverpackungen, kompostierbare Verpackungen, beschichtetes Fleisch-, Wurst- oder Käsepapier sind im Gelben Sack zu entsorgen. Außerdem gehören PS/PP Kunststoff-Verpackungen, wie Joghurtbecher, Ketchupflaschen, Eisbehälter, Pflanzentöpfe, Deckel oder Verschlüsse in den Gelben Sack. Ebenso wie PET-Flaschen und Getränkedosen ohne Pfand.

Die separate Blaue Tonne für Metallverpackungen, die in einigen Bezirken üblich war, wird abgeschafft. Diese Vereinheitlichung kommt oberösterreichweit zur Anwendung. Ausnahmen gibt es im Bezirk Freistadt, wo sich ein Müll-Bringsystem bewährt hat, sowie in einigen Gemeinden im Bezirk Steyr-Land.

Was passiert mit dem Verpackungsmüll?

Die gesammelten Wertstoffe werden in der Triplast-Anlage im Ennshafen, der modernsten Sortieranlage Europas, effizient getrennt. Dadurch kann die Recyclingquote auf 80 Prozent erhöht werden (aktuell liegt diese bei 33 Prozent).

Welche Leicht- und Metallverpackungen können weiterhin im ASZ abgegeben werden?

Die Altstoffsammelzentren (ASZ) bleiben weiterhin bestehen, es kommt aber zu Anpassungen in der Sammelstruktur. Mehr als 90 Abfallarten – von Kartonagen, Textilien, Speiseöl über Bauschutt, Sperrmüll, Altholz, bis zu Batterien, Elektrogeräten, Problemstoffen – werden hier gesammelt. Große und sperrige Verpackungen, wie PE-Folien, Eimer und Kanister über fünf Liter gehören immer ins ASZ. Weiterhin können auch Getränke-Verbundkartons, Styroporverpackungen, Metallverpackungen (Spraydosen, Tierfutterdosen) und Kunststoff-Verpackungsfolien hier entsorgt werden. Sämtliche (auch leere) Verpackungen von gefährlichen Inhalten gehören immer ins ASZ.

Wie funktioniert das neue Pfandsystem für Einweggetränkeverpackungen?

Handelsübliche Einweg-Plastikflaschen und Aludosen für Getränke (Ausnahme: Milch- und Milchprodukten, Sirupe und medizinische Produkte) mit einer Füllmenge von 0,1 bis 3 Liter werden ab 1. Jänner 2025 bepfandet. Pro Flasche oder Dose werden beim Verkauf 25 Cent Pfand eingehoben. Dieses Geld bekommt man bei der Rückgabe der leeren Verpackungen an den Verkaufsstellen wieder zurück. Die Verpackung muss leer und unzerdrückt sein und das Etikett vollständig vorhanden und lesbar sein. Einwegpfand-Produkte sind mit dem Pfandlogo gekennzeichnet.

Die ersten Pfandflaschen und Pfanddosen werden voraussichtlich in der zweiten Jännerwoche im Handel zu finden sein. Mit Ende März dürfen keine Verpackungen mehr ohne Pfandlogo für den heimischen Markt produziert werden, Getränkeverpackungen ohne Pfand dürfen aber noch bis Ende 2025 verkauft werden.

Die App Digi-Cycle (https://www.digi-cycle.at/) der ARA (Altstoff Recycling Austria) unterstützt Konsumenten bei der richtigen Abfalltrennung. Sie hilft bei Fragen zur korrekten Sammlung von Metallverpackungen und informiert zum neuen Einwegpfandsystem. Gezeigt werden auch die Standorte von mehr als 50.000 Sammelbehältern bzw. Altstoffsammelzentren in Österreich, dazu kommen Rückgabestellen für Einwegpfand-Gebinde.

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