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Tipps zum richtigen Umgang mit der eigenen Stimme

Sebastian Wallner, 16.04.2018 08:00

OÖ. Heute ist der internationale Tag der Stimme, der darauf aufmerksam machen soll, wie wichtig die Stimme für unser Leben ist. Wolfgang Luxenberger, niedergelassener HNO Arzt in Frohnleiten und Fachgruppenobmann der HNO-Ärzte Österreichs gibt Tipps zum Umgang mit der eigenen Stimme.   

HNO-Arzt Wolfgang Luxenberger
HNO-Arzt Wolfgang Luxenberger

„Trockenheit im Mund schadet Ihrer Stimme. Achten Sie also immer darauf, genug zu trinken und geben Sie acht, dass auch in Ihren Arbeits- und Wohnräumen die richtige Luftfeuchtigkeit herrscht. Außerdem sollten Sie nicht rauchen und auf zu scharfe, zu heiße oder zu kalte Speisen verzichten.

Auch schreien, flüstern und räuspern kann der Stimme schaden. Wenn Sie heiser sind, sollten Sie Ihre Stimme durch möglichst konsequentes Nicht-Sprechen schonen. Wenn Sie trotzdem verbale Äußerungen tätigen müssen, sollten Sie dies mit einer möglichst normalen und neutralen Stimme tun. Flüstern belastet die Stimmlippen stärker als die normale Stimme und jedes Räuspern führt und verführt zu mehr Räuspern und strengt Ihren Kehlkopf unnötig an“, erklärt Luxenberger.

Erfolgsfaktor Stimme

Die Stimme ist Ausdruck der Persönlichkeit und als Erfolgsfaktor in unserer Gesellschaft vor allem in der Arbeitswelt von größter Bedeutung. Durch Veränderungen der beruflichen Anforderungen in den letzten Jahrzehnten, weg von einer manuell-tätigen und produzierenden Wirtschaft hin zu einer Wissens-, Informations- und Dienstleistungsgesellschaft, wird die Stimme in immer mehr Berufen zu einem essentiellen Arbeitsmittel. Das Phänomen Stimme muss ganzheitlich gesehen werden – auch psychische Einflüsse wie Stress können sich auswirken. Stimme und Stimmung sind eng miteinander verbunden.

Lehrende als Stimm-Schwerarbeiter

Sprechberufe sind hohen stimmlichen Belastungen ausgesetzt und brauchen Pausen zur Erholung. Nach einer Redezeit von drei Stunden empfehlen die HNO-Ärzte eine Pause. Sprechen im Lärm ist besonders anstrengend, da die Stimme automatisch lauter und höher wird. Davon wissen Lehrer ein Lied zu singen. Wenn es im Klassenzimmer durch eine Geräuschkulisse zu laut ist, wird durch eine erhöhte Stimmintensität und Sprechtonhöhe die Stimme zusätzlich belastet.

Heiserkeit als Warnsignal ernst nehmen

Wenn die Stimme versagt, sollte eine HNO-ärztliche Untersuchung erfolgen, um eine Diagnose zu stellen und eine bestmögliche Therapie zu ermöglichen. Heiserkeit kann ein Warnsignal für schwere Erkrankungen sein. „Eine diagnostische Abklärung beim HNO-Arzt ist auf jeden Fall anzuraten, wenn die Heiserkeit länger als drei Wochen andauert“, erklärt Luxenberger. „Die größte Gefahr stellen Tumorerkrankungen im Hals und Rachenbereich dar, deren erstes Anzeichen eine Heiserkeit sein kann. Heiserkeit kann aber auch ein Symptom einer Allergie sein oder auf eine falsche, stimmschädigende Mundatmung hinweisen. Sodbrennen kann ein völlig anderer Grund für Heiserkeit sein und darum wird gerade beim HNO-Facharzt häufig die Erstdiagnose für die sogenannte Refluxerkrankung gestellt“.


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