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LINZ. Busschleusen, Umstellungen bei der Taxiflotte und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung: Das sind die ersten Ansätze, die dafür sorgen sollen, dass sich die Linzer Luft erholt und ein Vertragsverletzungsverfahren auf EU-Ebene abgewendet werden kann.

Laut Umwelt-Landesrat Rudi Anschober wirkte sich vor allem der Diesel-Skandal stark auf die Grenzwertüberschreitungen aus. Foto: Volker Weihbold

Schon lange kämpft die Stadt Linz mit viel zu hohen Werten von Stickstoffdioxid in der Luft. Vor allem im verkehrsnahen Bereich seien diese besonders hoch. Durch diese ständigen Grenzwertüberschreitungen drohen aber nicht nur gesundheitliche Risiken, sondern auch ein Vertragsverletzungsverfahren auf EU-Ebene mit hohen Geldstrafen. 

Vergangene Woche fand zu diesem Thema ein Arbeitsgespräch zwischen allen betroffenen Landesregierungsmitgliedern und den Vertretern der Stadt Linz statt. Den Vorsitz führte Landeshauptmann Thomas Stelzer.

Umweltzone als allerletztes Mittel

„Dabei waren sich alle Beteiligten einig, dass eine Umweltzone nur das allerletzte Mittel sein kann, wenn alle anderen Maßnahmen keine ausreichende Wirkung erzielen sollten“, sagt Wirtschafts- und Energiereferent Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl. 

Neben der Erörterung von möglichen Handlungsschritten wurden bei dem Gespräch auch gemeinsame Projekte von Stadt und Land beschlossen. Dazu gehört etwa die Erarbeitung eines Konzepts für Busschleusen durch das Land OÖ, wo auch die Stadt Linz mitarbeiten wird. Auch die Umstellung der Taxiflotten auf E-Mobilität sei Thema, ebenso wie Maßnahmen zur innerstädtischen Verkehrsberuhigung. Ein weiteres, derartiges Arbeitsgespräch sei für das vierte Quartal von 2018 geplant. Dort gehe es dann um die Präsentation der Projektresultate. Dann wolle man besprechen, welche Handlungen weiter vorgenommen werden. 

Anschober: „Ein guter Schritt, aber noch nicht ausreichend“

Vor allem Umwelt-Landesrat Rudi Anschober fordert schon seit Längerem, dass in der Causa Linzer Luft dringend Handlungsbedarf bestehe. Die Ergebnisse dieses ersten Gesprächs halte er zwar für gut, es bedürfe aber noch mehr: „Ein Arbeitsprozess in drei Bereichen zur Verringerung der Emissionen aus dem Verkehrsbereich wurde in enger Kooperation von Land OÖ und Stadt Linz gestartet: Busschleusen bei den Einfahrtsstraßen nach Linz, schrittweise Umstellung der Taxiflotte, Verkehrsberuhigung in Linz. Das ist ein guter Schritt, aber noch nicht ausreichend. Entscheidend wird sein, den öffentlichen Verkehr wie den Radfahrverkehr massiv auszubauen und zu attraktivieren. Weiters braucht es eine Sanierung des Diesel-Skandals durch Nachrüstungsmaßnahmen an der Hardware durch die Automobilindustrie. Es ist mir gelungen, für den letzten Punkt heute die Unterstützung aller Umweltlandesräte bei der heutigen Konferenz in Salzburg zu erhalten.“


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