LINZ. Auf dem Areal des früheren Ebelsberger Hofs wurde nun feierlich ein Boutique-Hotel mit 115 Zimmern errichtet. Insgesamt wurden über 14 Millionen Euro investiert.
Mit einer Investitionssumme von 14,3 Millionen Euro errichtete die Linz Textil AG nach den Plänen des Architekturbüros1 ZT auf dem Areal des früheren Ebelsberger Hofs mit dem spinnerei designhotel ein Boutique-Hotel mit 115 Zimmern und zehn Appartements. Der Hotelbetrieb wird am 1. Oktober starten. „Die erfolgreiche Umsetzung dieses touristischen Leuchtturmprojektes in Linz-Ebelsberg ist gerade jetzt ein besonders wichtiges Signal. Denn die Stadthotellerie zählt zu jenen Bereichen der Tourismusbranche, die besonders hart von der Corona-Krise betroffen ist. So wurden damit auch 30 Arbeitsplätze geschaffen“, betonte Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner anlässlich der Eröffnung bei der zahlreiche prominenten Gästen anwesend waren – darunter auch Investor Dionis Lehner, Linz Textil-Vorstand Friedrich Schopf, Bürgermeister Klaus Luger, Tourismusdirektor Georg Steiner und Vorsitzender des Tourismusverbandes Linz Manfred Grubauer. „Mit der Errichtung des neuen Hotels auf dem Areal des früheren Ebelsberger Hofs wurde auch eine Brachfläche erfolgreich revitalisiert“, hob Achleitner zudem hervor.
Bargeld- und papierloses Hotel
Im Erdgeschoß des Hotels befindet sich das italienische Restaurant „Da Giulio – Cucina Italiana“, das seit August geöffnet ist. Die 115 Zimmer sind in drei Kategorien – small, medium, large – verfügbar. Für längere Aufenthalte ab mindestens 14 Tage eignen sich die zehn Appartements. Das spinnerei designhotel ist das erste bargeld- und papierlose Hotel in Oberösterreich: Gäste bezahlen online im Voraus, die Rechnung können sie bei Bedarf bequem selbst ausdrucken. Auch die Bezahlung in der öffentlichen Tiefgarage im Untergeschoß des Hotels erfolgt mittels EC- oder Kreditkarte. Im Foyer ermöglicht der Digital Self-Check-in Counter das Ein- und Auschecken. In jedem Zimmer stehen kostenloses Highspeed-WLAN und ein Smart-TV zur Verfügung.
Die oberösterreichische Standortagentur Business Upper Austria unterstützte die Investoren bei der Suche nach Betreibern und vermittelte entsprechende Kontakte. Als Hotelbetreiber wurden mit Eduard Altendorfer und Rinaldo Bortoli zwei Experten gewonnen. Gemeinsam betreiben die beiden auch das Hotel am Domplatz in Linz. „Unsere Philosophie lautet ‚lean luxury‘, also unkomplizierter, leistbarer Komfort statt Förmlichkeiten. Urbane Individualität, innovatives Design und dynamische junge Architektur bieten ein ‚Spinning-Hotelerlebnis‘ für alle Sinne“, erläutert Bortoli das Konzept.
„Juwelen aus der Schmuckschatulle der Großväter“
Mit der Neuerrichtung des Hotels wollte die Linz Textil ihrer sozialen Verantwortung nachkommen und das Stadtbild von Ebelsberg aufwerten. Die Zeit hatte an den alten Immobilienobjekten im Portfolio der Linz Textil ihre Spuren hinterlassen. Daher ist es dem Linzer Traditionsbetrieb wichtig, die Gebäude in Kleinmünchen und Ebelsberg zu sanieren und aufzuwerten und als hochwertige Immobilien zu führen. „Zwei meiner Herzensprojekte sind das Hotel sowie das Palais Löwenfeld“, sagt der ehemalige Linz Textil-Vorstand und Investor Dionys Lehner, „denn als ich damals als Sanierer in die Linz Textil geholt wurde, musste ich zur erfolgreichen Sanierung ein paar Immobilienobjekte veräußern. Ich schwor damals, gleichwertige Immobilien in das Portfolio zurückzuholen, sobald der Turnaround geschafft war.“ Das alte Hotel in Ebelsberg war eine solche Immobilie. „Ich vergleiche diese Immobilien gerne mit Juwelen, die wir aus der Schmuckschatulle der Großväter entnommen haben und wieder in diese zurücklegen“, erklärt Lehner.
Revitalisierung von Brachen
Die Linz Textil Gruppe hat in Kleinmünchen und Ebelsberg in den vergangenen Jahren 23 Millionen Euro investiert und vorrangig brachliegende, teilweise denkmalgeschützte Objekte revitalisiert. Das Gebäude des Ebelsberger Hotels wurde 1481 erstmals urkundlich erwähnt. 1580 wurde das Gasthaus als „Wirt unter der Leiten“ bekannt, ab 1773 trug es den Namen „Schwarzes Rössl“. 1912 erfolgte dann der Umbau zum Hotel durch die Familie Hübinger. 1979 zerstörte ein Großbrand das gesamte Gebäude. Es wurde nach Plänen des bekannten Architekten Artur Perotti neu erbaut. Die Linz Textil erwarb das Gebäude 1986 und verpachtete das Hotel, das 2005 wegen mangelnder wirtschaftlicher Rentabilität schließen musste. Im Frühjahr 2018 begannen die Bauarbeiten zum neuen Designhotel nach den Plänen des Architekturbüro1 ZT.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden