Erneuter Corona-Lockdown: Erste Reaktionen aus Oberösterreich
OÖ. Der zweite Lockdown in Österreich ist fix. Die Bundesregierung verhängt über Österreich unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre von 20 Uhr bis 6 Uhr - Tips hat berichtet. Was die oberösterreichische Politik dazu sagt.
Für Landeshauptmann Thomas Stelzer ist „wichtig, dass Bildungseinrichtungen offen bleiben und dass betroffene Betriebe jetzt rasche und unbürokratische Hilfe bekommen.“ Fakt sei: Je mehr Infektionen, desto mehr Erkrankte, je mehr Erkrankte, desto mehr belegte Spitalsbetten. „Die Lage ist ernst. Aber wir haben jetzt die Chance, in diese Gleichung einzugreifen und unsere Gesundheitsversorgung vor Überlastung zu schützen. Oberstes Ziel ist immer, dass alle Menschen in diesem Land medizinische Hilfe bekommen, wenn sie eine benötigen“, so Stelzer.
„Das Offenhalten der Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen ist auch wichtig, um die Wirtschaftskreisläufe am Leben zu halten und Arbeitsplätze zu sichern.“
„Wir brauchen die Mithilfe jedes Einzelnen, denn sonst zeigen die Schutzmaßnahmen keine Wirkung. Es kommt daher auf jede und jeden an. Ich ersuche alle Oberösterreicher mitzumachen, damit wir hoffentlich bald wieder alles aufmachen und Oberösterreich wieder stark machen können“, so Landeshauptmann Stelzer.
Als „schmerzhaft, aber alternativlos“ bezeichnet sein Parteikollege, Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner den Lockdown - und begrüßt gleichzeitig die Ankündigung der Wirtschaftshilfe für die betroffenen Branchen. Gleichzeitig appelliert er an die Unternehmen, überall dort, wo es umsetzbar ist, ihren Beschäftigten Homeoffice zu ermöglichen. „Es gilt jetzt einmal mehr, wir müssen die Gesundheit der Menschen, aber auch der Betriebe schützen, um auch möglichst viele Menschen in Beschäftigung zu halten.“
Haimbuchner: „Politische Kapitulationserklärung“
Der stellvertretende Landeshauptmann und stellvertretende Bundesparteiobmann der FPÖ, Manfred Haimbuchner, übt hingegen scharfe Kritik. Acht Monate hätte die Regierung Zeig gehabt, eine wirksame Gegenstrategie zum Virus zu erarbeiten. Der Lockdown sei die „Bankrotterklärung einer Regierung, die sich lieber in parteipolitischen Machtspielen ergeht, als ihre staatspolitische Verantwortung wahrzunehmen und dadurch ihrer Aufgabe schlicht und ergreifend zu keinem Zeitpunkt gewachsen war.“
Kaineder: „Je entschiedener, umso schnell vorbei“
Die Maßnahmen „beschränken, belasten und bedrohen wirtschaftliche Existenzen. Aber es sind Maßnahmen, die dringend nötig sind. Sie sind unumgänglich, um Gesundheit zu bewahren und Menschenleben zu retten“, reagiert Landesrat Stefan Kaineder von den Grünen. „Nur mit einem entschiedenen Vorgehen sind die dramatisch gestiegenen Infektionszahlen wieder in den Griff zu bekommen. Und je schneller dies gelingt, um schneller können diese drastischen Schritte zurückgenommen werden. Jetzt müssen wir noch einmal durchbeißen. Diese zweite Corona-Welle hat gezeigt, dass ein legerer Umgang mit der Pandemie und eine Vernachlässigung der Schutzmaßnahmen sofortige und drastische Folgen hat. Es ist klar, dass wir diese neuerlichen, massiven Beschränkungen so kurz wie möglich halten müssen. Das schaffen wir nur gemeinsam, indem jeder Verantwortung für sein Handeln und für seine Mitmenschen übernimmt“, betont Kaineder
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden