Corona-Impfung: Ärztekammer fordert Solidarität und klare Priorisierung
OÖ. Eine klare und transparente Priorisierungsreihenfolge fordert die Ärztekammer für OÖ von der Bundesregierung, angesichts vermehrter Fälle, wonach sich etwa Bürgermeister bereits in Alten- und Pflegeheimen impfen haben lassen.
Der Rettungsanker in dieser Krise sei zweifellos die Corona-Schutzimpfung, so Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für OÖ. Ein Rettungsanker, der aber in ganz Europa eine Mangelware darstellt. „In dieser herausfordernden und schweren Zeit ist es menschlich verständlich, dass sich jede und jeder die Impfung herbeisehnt, dennoch gibt es beim Rettungsanker Regeln, an die man sich halten muss“.
Niedermoser zeigt wenig Verständnis bei den bekannt gewordenen Impfungen von Lokalpolitikern. „Dieses Vorgehen ist abzulehnen“, stellt Niedermoser klar und fordert weniger Ellbogentechnik sowie mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Auch ich sehne die Schutzimpfung herbei. Allerdings ist mir als Pathologe, ohne Patientenkontakt, bewusst, dass ich noch länger nicht an der Reihe sein werde. Bis dahin gilt es für mich weiterhin die bekannten Schutzmaßnahmen, wie Maske tragen, Abstand halten und regelmäßiges Händewaschen, einzuhalten.“
Gesundheitspersonal müsse oberste Priorität bekommen
Nach der weitgehenden Durchimpfung der Bewohner in Alten- und Pflegeheimen - für die Ärztekammer ein wesentlicher Faktor in der Bekämpfung der Pandemie - müsse nun so schnell wie möglich das gesamte Gesundheitspersonal in den heimischen Spitälern und Ordinationen mit der Impfung an der Reihe sein.
Sobald die Bundesregierung für ausreichend Impfdosen gesorgt hat, sei sie am Zug, endlich klare und transparente Priorisierungsregeln für die Corona-Schutzimpfung festzulegen. „Auch, wenn der Impfstoff in ganz Europa ein rares Gut ist, muss nun endlich das Gesundheitspersonal auf der Prioritätenliste der Bundesregierung ganz oben stehen“, fordert Niedermoser.
Auch die Ärztekammer für OÖ versucht, die Mangelware Impfstoff auf dem freien Weltmarkt zu besorgen, teilt Niedermoser ebenfalls mit.
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