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Automationsexperte Keba wächst und ändert Struktur

Wurzer Katharina, 24.06.2021 16:10

LINZ. Die Keba Gruppe mit Hauptsitz in Linz erreichte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 415,4 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 11,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Herausfordernd seien derzeit fehlende Bauteile wie Computer-Chips am Weltmarkt, berichtete Vorstandsvorsitzender Gerhard Luftensteiner in einer Konferenz am Donnerstag, 24. Juni.

Vorstandsvorsitzender Gerhard Luftensteiner berichtete am Donnerstag, 24. Juni, über den Jahresumsatz und aktuelle Entwicklungen der Keba AG. (Foto: Keba AG/Apa-Fotoservice/Hartl)

Damit habe das Unternehmen auch früher bereits zu kämpfen gehabt, wenngleich sich das Ausmaß verschärft habe. Eine Folge davon ist etwa, dass die Lieferzeit für E-Ladestationen mit 12 bis 14 Wochen aktuell länger als gewohnt ist. Insgesamt zeigt sich Luftensteiner dennoch zuversichtlich. Ein Jahr zuvor, zu Beginn der Corona-Pandemie, seien eben fehlende Aufträge die zentrale Herausforderung gewesen. Innerhalb der letzten zehn Jahre habe sich der Umsatz des Automationsexperten aber vervierfacht, auch die Zahl der Mitarbeitenden sei gewachsen. Im März 2021 waren etwa 1.750 Mitarbeitende für die Keba Gruppe tätig - rund die Hälfte davon in Österreich, ein Drittel in Deutschland und fast 200 Personen in Asien. Bei Aulastungsspitzen werden zusätzlich Leasingmitarbeiter beschäftigt. Aktuell (Stand: 24. Juni, 15.30 Uhr) sind 69 offene Stellen, davon 36 in der oberösterreichischen Landeshauptstadt, ausgeschrieben. Gesucht werden beispielsweise Software Entwickler, Personal für die Logistik und Marketing sowie ein technischer Redakteur.

Digitale Formate und Homeoffice

Im vergangenen Jahr sei der Produktionsbetrieb kontinuierlich aufrechterhalten worden, schilderte Luftensteiner. Da das Geschäftsleben von massiven Reisebeschränkungen gekennzeichnet gewesen sei, habe das Unternehmen auf digitale Formate zum Austausch mit Kunden, Partnern und Lieferanten gesetzt. Webinare oder Live-Dialoge sollten Messeabsagen kompensieren. Das Personal selbst hatte Homeoffice und wurde in unterschiedliche Teams gesplittet. Früh gesetzte Maßnahmen und ein umfangreiches Covid-19-Schutzmaßnahmenpaket seien dem Betrieb zugute gekommen, ist Luftensteiner überzeugt.

Neue Struktur geplant

Eine weitere Maßnahme, die vor allem dem Wachstum des Unternehmens helfen soll, ist die Bündelung in drei Geschäftsfelder ab Herbst. Konkret soll die Keba Gruppe eine AG (Aktiengesellschaft, Anm.) bleiben, in der drei gleichwertige und eigenständige GmbHs (Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Anm.) agieren. Das sind Industrial Automation, Handover Automation und Energy Automation. Industrial Automation entwickelt und produziert Automatisierungslösungen aus Hard- und Software für Maschinen und Roboter. Handover Automation ist Spezialist für Übergabelösungen, zum Beispiel als Geldautomaten bei Banken oder als Paketautomaten bei Post- und Logistikunternehmen. Energy Automation ist für Ladelösungen für Elektrofahrzeuge zuständig. Hier bezeichnet Luftensteiner seine Firma als Marktführer, wenngleich der Umsatz im Vergleich zu den anderen beiden Bereichen derzeit wesentlich niedriger sei. Die neue Struktur habe laut ihm den Vorteil, dass Branchen zielgerichteter bedient werden und näher am Kunden agieren könnten. Durch die unterschiedlichen Schwerpunkte und Charakteristika brauche es unterschiedliche Vorgehensweisen, etwa bei Methoden, Prozessen oder Vertriebswegen.

Neu ist darüber hinaus, dass Keba Ende des Jahres neue Flächen zusätzlich zum Hauptsitz im Gewerbepark Urfahr und dem Produktionsstandort in der Industriezeile erhält. Die Standorte sollen in Leonding und Pasching entstehen.


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