LINZ. Einen „Hilfeschrei“ setzten die Beschäftigten der oö. Spitäler und konfessionellen Alten- und Pflegeheime gemeinsam mit den Gewerkschaften vida und Younion letzte Woche unter dem Titel „15 nach 12“ ab. Ihre Forderungen überreichten sie nun in Form von Anhängern auf einem Christbaum an Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.
Die wichtigsten Forderungen: eine Reduktion der Arbeitszeit, aber vor allem mehr Personal. Warum weniger Arbeitsstunden bei sowieso zu wenig Personal: „Die Kollegen sind erschöpft, sie können nicht mehr, die Burnout-Quote steigt und die Kollegen fallen erst recht aus“, erklärt Brigitte Huber-Reiter, Betriebsratsvorsitzende im Klinikum Wels-Grieskirchen. „Mehr Beschäftigte kosten am Ende weniger“, so auch Helmut Freudenthaler, Betriebsausschussvorsitzender am KUK-MedCampus, der betont, dass die Arbeit aber auch finanziell mehr wert sein müsse. „Deshalb – wenn eine Reduktion, dann bei vollem Lohnausgleich“, so Freudenthaler. Ein finanzielles Problem sieht er auch beim momentanen Gehalt von 1.800 Brutto für das dringend geforderte Unterstützungspersonal: „Bei 20 Stunden sind das 900 Euro Brutto, das muss sich erstmal jemand leisten können.“
„Machen wir Nägel mit Köpfen, denn das sind wir den Beschäftigten, aber auch den Patienten schuldig“, so Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida, der Sozial-Landesrat Hattmannsdorfer gleich einen Gesprächstermin für Anfang nächsten Jahres vorschlägt. Es brauche schnellstens Lösungen und spürbare Entlastungen. Bei den letzten Verhandlungen habe es zwei Jahre gedauert bis zum Ergebnis, das dürfe jetzt nicht passieren. „Es darf nicht sein, dass die Hilferufe des Personals erneut verhallen. Die Beschäftigten arbeiten seit 20 Monaten am Limit. Es braucht endlich Taten“, betont Christian Jedinger, Vorsitzender der Gewerkschaft Younion.
Für Hattmannsdorfer ist ein gemeinsamer Dialog entscheidend: „Ich nehme die Vorschläge gerne mit. Solch großer Herausforderungen können wir aber nur gemeinsam lösen. Wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen, wertschätzend und respektvoll, werden wir auch gemeinsam etwas bewegen können.“
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