„Umwidmung von Grünfläche in der Mengerstraße ist ein schwerer Fehler“
LINZ. Die von Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) angekündigte Umwidmung von Grün- in Bauland in der Mengerstraße im Gemeinderat Ende Jänner für drei Gebäude und eine neue Parkanlage sorgt bei den Linzer Grünen und Linz+ für Unverständnis.

„Dieses Umwidmungsvorhaben ist ein schwerer Fehler. Unsere Grünflächen sind gemeinsam mit dem Grüngürtel und den innerstädtischen Parkanlagen unser größter Schatz im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise. Daher müssen Umwidmungen von Grün- in Bauland ein für alle Mal tabu sein“, bekräftigt Klimastadträtin Eva Schobesberger.
Noch dazu, da sich das Grundstück in der Mengerstraße in einem Frischluftkorridor befindet, der frische Kaltluft bis in südlich gelegene Wohngebiete transportiert. „Solche wertvollen Flächen müssen daher unbedingt für die Zukunft bewahrt und von Verbauung freigehalten werden. Wenn die Frischluft- und Durchlüftungsschneisen verbaut werden, entsteht ein Effekt, als ob man im eigene Zuhause alle Fenster zunageln würde. Das kann niemand wollen“, appelliert Schobesberger.
Naturschutz: „Stellungnahme ist klar negativ“
In der naturschutzfachlichen Stellungnahme zu der Causa werden die Gründe, die gegen eine Verbauung sprechen, wie folgt zusammengefasst:
„Durch die Bautätigkeit kommt es zu einem nicht kompensierbaren Verlust an Grünland, Ausgleichsflächen und gewachsenem Boden.“
„Ökologische Maßnahmen können den Eingriff nicht kompensieren, sondern lediglich abmildern.“
Zwar verweist der Planungsstadtrat auf ein klimatologisches Gutachten, wonach die geplante Verbauung der Fläche keine besonderen Auswirkungen habe. „Das ist aber nur der halbe Teil der Geschichte. Schließlich ist in diesem Gutachten die 0-Variante nicht miteinbezogen worden“, informiert die Klimastadträtin, die auch die geplante Errichtung des Parkhauses durch die BIG kritisiert.
„Es gibt keine Notwendigkeit für diese Bebauung im Grünland“
„Was da in Urfahr gemacht wird ist ein fauler Deal. Und bringt mich zur Verzweiflung“, findet auch Linz+-Gemeinderat Lorenz Potocnik deutliche Worte. „Linz ist wirklich schwer zu helfen, Da werden eine Klimastabstelle, ein Klimapakt und Stadtklimaanalysen eingerichtet, Millionen Euro ausgeben und beauftragt und in der täglichen Realität daraus aber keine Erkenntnisse gezogen.“
Potocnik weiter: „Ich bin sicher Johannes Horak und Oliver Schrot von der Klimastabsstelle sind in diese Planung nicht einbezogen worden. Wenn schon, hätten diese ein Veto einlegen müssen, weil es sich dort um eine wichtige Grünzunge handelt und wir genügend Bauland haben, um unseren Bedarf auf Jahre abzudecken. Es gibt keine Notwendigkeit für diese Bebauung im Grünland.“
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