Historisch belastete Verkehrswege: So sollen die Straßen künftig heißen
LINZ. Das Archiv der Stadt Linz hat vier neue Namen für Linzer Verkehrswege, die vor einer Umbenennung stehen, vorgeschlagen. Die Straßen werden neu benannt, da ihre derzeitigen Namensgeber eine historische Problematik aufweisen. Am 2. März werden dem Linzer Stadtsenat die Namensvorschläge zur Beschlussfassung vorgelegt.
Letztes Jahr legte die Historikerkommission einen Bericht über Linzer Straßen, die nach Personen mit problematischer Biographie benannt wurden, vor. Der Linzer Stadtsenat beschloss darauf, vier Straßen umzubenennen, deren Namensgeber wurden als besonders problematisch eingestuft. Das Archiv der Stadt Linz hat nun vier Namen für die Neubenennung vorgeschlagen.
Sterneggstraße, Nauheimerstraße, Wittgensteinweg und Meinhartweg
Die Gföllnerstraße in Kleinmünchen soll nach Ernestine von Sternegg (1711 – 1762) benannt werden. Sie begründete den geistlichen Orden der Elisabethinen in Linz. Für die Pfitznerstraße in Waldegg schlägt das Archiv eine Umbenennung in Nauheimerstraße vor. Die gebürtige Linzerin Stefanie Nauheimer (1868 – 1946) war eine frühe Frauenrechtlerin, die sich besonders für die Gleichstellung der Lehrerinnen mit ihren männlichen Kollegen einsetzte.
Der Porscheweg in Kleinmünchen könnte künftig Wittgensteinweg heißen, nach dem bedeutenden Philosophen Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951), der in Linz die Schule besuchte. Für den Reslweg wird eine Umbenennung in Meinhartweg vorgeschlagen, nach der Juristin Marianne Meinhart (1920 – 1994). Sie war die erste Dekanin an der Johannes Kepler Universität Linz.
„Stellen uns der Vergangenheit“
„Die Stadt Linz hat sich der Aufgabe der Aufarbeitung der Vergangenheit in den letzten Jahren vorbildlich gewidmet. Ein Beispiel dafür sind die Stelen, die an Opfer des Terrors an der jüdischen Bevölkerung erinnern. Mit den nun anstehenden Straßenumbenennungen zeigen wir auf, dass wir uns der Vergangenheit stellen, nichts verschweigen und nichts beschönigen“, sagt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger.
Grüne unterstützen Vorschlag
Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) unterstützt die Vorschläge des Archivs, diese seien „sehr bedacht, ausgewogen, zeugen von viel Fingerspitzengefühl und sind somit allesamt begrüßenswert.“ Besonders erfreulich sei, dass drei von vier Straßen nach Frauen benannt werden sollen. “Schließlich sind Frauen im öffentlichen Raum nach wie vor massiv unterrepräsentiert. So sind derzeit lediglich 48 von insgesamt 1157 Straßen nach Frauen benannt“, sagt Schobesberger.
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