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Fachhochschulen: Sensibler Umgang mit dem Thema Gentechnik

Leserartikel Katharina Kühn, 25.05.2024 15:35

OÖ. Die Forschungsprojekte an der FH Gesundheitsberufe OÖ sind auf die Gesundheit des Menschen und seine Lebensqualität ausgerichtet. Auch gentechnologische Verfahren sind ein fixer Teil in den theoretischen Lehrplänen der Studiengänge Biomedizinische Analytik und Applied Technologies for Medical Diagnostics (ATMD).

  1 / 2   Die Studierenden lernen den verantwortungsvollen Umgang mit gentechnologischen Verfahren. (Foto: FH OÖ)

Die Fachhochschule bekam die praktische Arbeit mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) vom Gesundheitsministerium bewilligt. Dank dieser Bewilligung, darf auf die sensible Thematik in praktischen Lehrveranstaltungen, wie beispielsweise Übungslabors, der beiden Studienprogramme Bezug genommen werden. In der Biomedizinische Analytik wird das Thema im fünften Semester in der Lehrveranstaltung „Vertiefte Laboranalytik - Gentechnologischer (molekularbiologischer) und zytogenetischer Analyseprozess“ behandelt, im Studiengang Applied Technologies for Medical Diagnostics wird bereits im ersten Semester in der Lehrveranstaltung „Angewandte Techniken in der medizinischen Diagnostik - Klinische Analytik und Zellkultur“ darauf eingegangen.

Praxisbeispiel mit Bakterien

Ein Beispiel aus der Praxis ist die sogenannte Transformation von Bakterien. „Durch eine spezielle Technik wird ein Gen in das Bakterium Escherichia coli eingeschleust. Bei diesem Gen handelt es sich um den Code für ein Eiweiß, das in unserem Fall ursprünglich von der Qualle Aequorea victoria stammt. Wird dieses Quallen-Gen von Escherichia coli entschlüsselt, stellt das Bakterium ebenfalls dieses Eiweiß her und fluoresziert, also leuchtet dadurch unter UV-Licht grünlich. Diese Technik wird auch in der Produktion von gentechnisch hergestelltem Insulin angewendet“, erklärt Magdalena Nimmervoll vom Master Studiengang ATMD.

Komitee für biologische Sicherheit

Anhand eines speziellen Übungskits für Schulungszwecke lernen die Studierenden dabei den verantwortungsvollen Umgang mit dieser Technik in einem geschützten Rahmen kennen. Auch auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen, Regulatorien und die hohe Sicherheit wird eingegangen. Um die Theorie aus Vorlesungen in die Praxis zu überführen, braucht es beim sensiblen Thema Gentechnik neben erfahrenen Lehrenden auch die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Eine solche ist laut §16 Gentechnikgesetz die Etablierung eines Komitees für biologische Sicherheit, das an der FH Gesundheitsberufe OÖ aus Carina Fischer vom Studiengang Biomedizinische Analytik, Magdalena Nimmervoll vom Studiengang ATMD und Dietmar Leichtfried, nebenberuflich Lehrender, besteht.

Innovative Projektarbeiten

Grundsätzlich werden durch innovative Projekte in den definierten Themenfeldern Prävention, lebensphasenorientierte Gesundheitsforschung und assistierende Technologien maßgebliche Beiträge zur Bewältigung aktueller und zukünftiger gesellschaftlicher Herausforderungen geleistet. Darüber hinaus werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte durchgeführt, die weitere Trends an der Schnittstelle von Gesundheits- und Forschungs- bzw. Innovationspolitik aufgreifen.


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