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Hitze-Notfallplan der Stadt Linz soll bis Mitte 2025 stehen

Maya Lauren Matschek, 13.05.2024 16:48

LINZ. Hitze kann den menschlichen Organismus stark belasten. Mit dem Klimawandel sind Extremereignisse - wie 28 Grad Celcius beim jüngsten Linz Marathon im April - öfter zu erwarten und können auch länger andauern. Die Abteilung Stadtklimatologie und Umwelt der Stadt Linz arbeitet deshalb an einem Hitze-Notfallplan, um vor allem vulnerable Personen durch präventive Maßnahmen zu schützen. Bis Mitte 2025 soll dieser fertig sein. An der Baumpflanzungs-Offensive wird festgehalten.

V.l.: Bürgermeister Klaus Luger, Klimastadträtin Eva Schobesberger und Johannes Horak, Abteilungsleiter Stadtklimatologie und Umwelt, arbeiten gemeinsam mit verschiedenen Fraktionen an dem Hitze-Notfallplan. (Foto: Stadt Linz)

„Linz stellt sich mit einem Klimaneutralitäts- als auch mit einem Klimawandel-Anpassungskonzept der Verantwortung für die Zukunft der kommenden Generationen. Damit sind die Rahmenbedingungen definiert, um die Lebensqualität im Stadtgebiet trotz der Folgen der globalen Erwärmung bestmöglich zu erhalten und, wenn möglich, auch zu verbessern“, so Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) am Montag bei einem Pressegespräch in Linz.

„Einer der 30 Maßnahmen im Klimawandel-Anpassungsplan befasst sich nur mit dem Hitze-Notfallplan“, erklärt Klima-Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne). Dieser wurde zuletzt vom Klimabeirat als förderungswürdig bewertet, daher soll es mit rund 100.000 Euro aus dem städtischen Klimafonds finanziert werden. Die Erarbeitung soll bis Mitte nächsten Jahres erfolgen.

Vorsorge für den Notfall

Hauptziel ist die Entwicklung eines Hitze-Notfallplanes, um hitzebedingte und UV-bedingte Erkrankungen und Todesfälle durch Prävention zu vermeiden. Dabei darf es weder gesundheitliche, soziale noch kulturelle Barrieren geben. Für jede im Hitze-Notfallplan enthaltene Maßnahme sollen Stellen, Organisationen und Einrichtungen definiert werden, um folgende Schritte zu erreichen:

  • vulnerable Personengruppen identifizieren
  • Hitzewarnsystem implementieren
  • Kühlzentren identifizieren
  • „Stadtplan kühlere Orte“ entwickeln
  • relevante Akteure vernetzen
  • Bevölkerung und Stakeholder einbinden und informieren
  • Hitze-Notfallplan inklusive Kommunikationskonzept und Monitoringsystem entwickeln

Das Warnsystem soll dabei - ähnlich wie in der Steiermark - die Bevölkerung frühzeitig digital informieren können: Präzise Wettervorhersagen und die Nutzung bestehender Apps und Informationssysteme der Stadt Linz sollen bei der Ausarbeitung mitgedacht und mit eingebunden werden, ebenso die Zusammenarbeit mit Blaulichtorganisationen. Für den Ernstfall ist eine Task-Force geplant.

Heuer bereits 400 Bäume gepflanzt

„Im Frühling dieses Jahres wurden in den städtischen Teilen von Linz bereits 400 Bäume gepflanzt“, zeigt sich Schobesberger erfreut. An der Baumpflanzungs-Offensive werde festgehalten, die Schillerstraße war ihr jüngstes, bereits abgeschlossenes Projekt. Nach der Scharitzerstraße mit Start im Herbst soll als Nächstes der Stadtteil zwischen Unionkreuzung und Bulgariplatz von mehr Bäumen profitieren. „Vor allem der Bereich rund um die Otto-Glöckel Schule braucht mehr Schatten“, so die Klima-Stadträtin. Vergangenes Jahr stellte die Mess-Station in Schulnähe insgesamt 19 Tropennächte - das sind Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad Celcius fällt - fest.


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