Linzer Ärztezentrum aus Signa-Umfeld insolvent
LINZ. Über die M'Management GmbH mit Sitz in Innsbruck wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das Unternehmen aus dem Umfeld der Signa-Gruppe betreibt vier Ärztezentren in Linz, Innsbruck, Baden und Salzburg. Das insolvente Unternehmen geht von Passiva in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro aus, wie der Kreditschutzverband von 1870 berichtet.
Die M'Management GmbH betreibt vier Ärztezentren, darunter das Medicent Linz, und stellt neben der Vermietung der Geschäftsflächen weitere Serviceleistungen zur Verfügung.
Eigentümerin Laura Holding GmbH
Nach Angaben im Insolvenzeröffnungsantrag konnte aufgrund gestiegener Kosten in Folge einer geänderten Marktsituation nicht mehr profitabel gewirtschaftet werden. Ein kurzfristiges Reagieren auf die veränderten Umstände sei nicht möglich gewesen, da man an langfristige Verträge gebunden sei. Auch teilte die Alleingesellschafterin Laura Holding GmbH Anfang 2024 mit, dass es keine weiteren Zuschüsse mehr geben würde. Die Laura Holding, benannt nach der ältesten Tochter von Rene Benko, ist an Signa-Gesellschaften beteiligt. An der Holding sind die Laura Privatstiftung (42,10 Prozent), die Ameria Invest AG (34,90 Prozent), die AE Familienholding AG (10 Prozent), die Fressnapf Luxembourg GmbH (10 Prozent) und Herr Ernst Tanner (3 Prozent) beteiligt.
Unternehmen geht von Schulden in Höhe von 2,4 Millionen Euro aus
Die Suche nach Investoren ist laut Antrag letztlich gescheitert. Angenommen werden Passiva in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro, im Falle einer Schließung geht die M'Management um einen Anstieg der Passiva auf etwa 7,5 Millionen aus. Hintergrund ist, dass das Unternehmen im Liquidationsfall mit massiven Schadenersatzansprüchen konfrontiert wäre. Bei den Aktiva wird von rund 920.000 Euro ausgegangen, was sich im Wesentlichen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und dem Wert der Betriebs- und Geschäftsausstattung zusammensetzt. Über ein eigenes Liegenschaftsvermögen verfügt die GmbH nicht.
Sanierung geplant, Kreditschutzverband prüft Angebot
Geplant sei eine Sanierung des Betriebes, im Rahmen des Sanierungsplans wird den Gläubigern die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent angeboten. Der Kreditschutzverband von 1870 will das Angebot im Detail prüfen, dabei werde insbesondere auch die Frage der Möglichkeit der Finanzierung der Quote eine Rolle spielen. „Primär hat die Insolvenzverwaltung nun zu prüfen, ob eine Fortführung des Betriebes im Rahmen des Insolvenzverfahrens ohne Nachteile für die Gläubiger überhaupt möglich ist. Im Insolvenzeröffnungsantrag wird von geplanten Restrukturierungsmaßnahmen gesprochen. Es bleibt abzuwarten, ob das Management zusammen mit der Insolvenzverwaltung derart kurzfristig in der Lage ist, die operativen Ergebnisse in einer Weise zu verbessern, dass ein Überschuss für die Insolvenzmasse – auch unter Berücksichtigung der Kosten des Insolvenzverwalters – erzielt werden kann. Denn nur in diesem Fall ist es realistisch, dass im Zuge des Sanierungsverfahrens allfällige wiederaufgenommene Gespräche mit interessierten Investoren von Erfolg gekrönt sein werden.“ , so Klaus Schaller, Leiter der Region West des KSV1870.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden