Neue LIVA-Geschäftsführung gesucht: Internationale Ausschreibung noch für 2024 geplant
LINZ. Im Zuge des LIVA-Skandals wurde am 29. Oktober bekannt gegeben, dass das Dienstverhältnis mit dem kaufmännischen Leiter René Esterbauer nun einvernehmlich gelöst wurde. Dazu wurde auch in der heutigen Aufsichtsratssitzung, am 30. Oktober, berichtet, ebenso wie über die nächsten Schritte.
In der Sitzung des Aufsichtsrates am 30. Oktober, betonten geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SP) und Aufsichtsratsvorsitzende Meinhard Lukas vor ihrem ausführlichen Bericht erneut, dass René Esterbauer seine Funktion als kaufmännischer Geschäftsführer in einer schwierigen Situation übernommen und die Abhaltung der heurigen Feierlichkeiten „bestens im Interesse der LIVA gemeistert“ habe.
Was unter Beachtung des Datenschutzes bekannt gegeben werden darf: Die LIVA wurde am 16. Juli von einer Anwaltskanzlei kontaktiert, mit der Info, dass von ihr irrtümlich eine Nachricht an die LIVA-Mailadresse von Kerschbaum geschickt worden sei, der zu dem Zeitpunkt bereits entlassen worden ist. Nach dem Telefonat zeigte sich, dass die LIVA noch Zugriff auf die Mailadresse Kerschbaums hatte und damit auch die Nachricht, in deren Anhang sich die Chatnachrichten zwischen Luger und Kerschbaum befanden, entdeckte.
René Esterbauer als Geschäftsführer wurde ein Ausdruck dieser Nachricht ausgehändigt, woraufhin er den damaligen Bürgermeister telefonisch kontaktierte - Luger gab Esterbauer laut seiner Schilderung keine Anweisung.
Dienstverhältnis beendet
Es sei eine herausfordernde Situation für Esterbauer gewesen, als er bereits im Juli Kenntnis von einem Ausdruck der Chats zwischen dem damaligen Bürgermeister Klaus Luger und Dietmar Kerschbaum erlangte, so Lukas in der Aufsichtsratssitzung. Jedoch habe Esterbauer als Geschäftsführer keine Schritte zur Klärung des Sachverhalts gesetzt.
Die zuständigen Organe der LIVA auf Eigentümerseite beschlossen daher in einem offenen Dialog am 29. Oktober, das Dienstverhältnis einvernehmlich zu beenden.
Mehr lesen: Liva: Dienstverhältnis mit René Esterbauer einvernehmlich gelöst
Nächste Schritte
Im Aufsichtsrat berichteten Prammer und Lukas zudem über die weiteren Schritte: Neben dem interimistischen kaufmännischen Geschäftsführer Alexander Stefan soll ein Experte zum interimistischen Geschäftsführer für den künstlerischen Betrieb und den Betrieb der LIVA Sport bestellt werden - dafür würden bereits Gespräche geführt werden.
Außerdem sollen die beiden frei gewordenen Geschäftsführerpositionen, als Nachfolgen von Kerschbaum und Esterbauer, möglichst noch dieses Jahr international ausgeschrieben werden. Die Auswahl der Geschäftsführer soll jedoch erst nach der Bürgermeisterwahl im Jänner erfolgen.
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