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Linz AG beteiligt: Nachhaltigen Baustoff aus Restmüll entwickelt

Karin Seyringer, 15.07.2025 09:21

LINZ. Industrie, Forschung und kommunale Partner haben gemeinsam einen neuen Baustoff entwickelt: Erstmals ist es möglich, Rückstände aus der Restmüllverbrennung in der Bauwirtschaft einzusetzen. Beteiligt ist auch die Linz AG.

CE-Zertifizierung erreicht, v. l.: Jakob Lederer (TU Wien), Wolfgang Moser (Wopfinger Transportbeton), Linda Peer (Bereichsleiterin Linz AG Abfall), Josef Thon (MA 48) und Josef Scheidl (Brantner green solutions) (Foto: Brantner/David Assinger)

Nach langjähriger Forschung und nun erfolgter CE-Zertifizierung gilt die aus Verbrennungsrückständen gewonnene Gesteinsmischung als genormter Baustoff und kann als Zuschlagstoff für die Betonerzeugung verwendet werden.

Sand und Kies wird ersetzt

Üblicherweise werden für die Betonherstellung natürliche Materialien wie Sand oder Kies eingesetzt. Die Neuerung besteht nun darin, dass zehn bis 20 Prozent des sonst notwendigen Sandes oder Kieses über die Zugabe von aufbereiteter, gewaschener Schlacke ersetzt werden können.

Schlackenrecycling-Prozess

Dabei können mineralische Rückstände aus der thermischen Abfallverwertung beinahe vollständig verwertet werden: Rund 80 Prozent der Schlacke werden zu hochwertiger Gesteinskörnung (Ersatz für Sand oder Kies). Etwa zehn Prozent sind Metalle wie Eisen, Aluminium und Kupfer, die rückgewonnen und recycelt werden. Nur zehn Prozent verbleiben als nicht verwertbarer Rest und werden deponiert.

Die so hergestellte neue Art der Gesteinsmischung erfüllt alle technischen und ökologischen Anforderungen an einen hochwertigen, normgerechten Baustoff für die Verwendung im Betonbau. Jetzt gelte es, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz zu schaffen.

Mehrjährige Kooperation

Möglich wurde die Entwicklung des innovativen Verfahrens durch ein mehrjähriges Kooperationsprojekt zwischen der Wiener Magistratsabteilung 48, der Linz AG (Bereich Abfall), Brantner green solutions und Wopfinger Transportbeton – mit wissenschaftlicher Begleitung des Christian-Doppler-Labors der TU Wien.

„Kreislaufwirtschaft zählt zu den Schwerpunkten der Linz AG. In diesem Sinne war das Forschungsprojekt für uns von Anfang an spannend. Die Anerkennung des Recyclingmaterials als Baustoff ist ein Meilenstein, der zeigt, wie viel Potenzial in Kreislaufwirtschaft und in interdisziplinärer Zusammenarbeit steckt“, so Linz AG-Generaldirektor Erich Haider.


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