Massive Belastungen durch Verkehr und Ennshafen
MAUTHAUSEN. Die Lärmbelastung, verursacht durch Betriebe im Ennshafen vor allem in den Nachtstunden, ist bereits ein jahrelanges Thema im Donaumarkt Mauthausen. Nun liegt ein aktuelles Messgutachten vor, welches markante Lärmspitzen attestiert.
Die Bevölkerung des Donaumarktes scheint an ihrer Belastungsgrenze, was die Verkehrs- und Lärmproblematik betrifft, angekommen zu sein. Vermehrt wird neben den Staus auf der Donaubrücke auch der Lärmpegel durch den Autoverkehr entlang der B3 thematisiert und der Wunsch nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h entlang des Ortsgebietes laut. Bewohner im Zentrum von Mauthausen sind zudem von der Lärmentwicklung aus dem Ennshafen besonders betroffen.
Petition Ennshafen
Einer von ihnen ist Alfred Stiftinger. Seine unabhängige und parteilich übergeordnete Petition wurde von zahlreichen Mauthausenern unterschrieben. Darin wurden die Firmen CTE Containerterminal Enns GmbH und Donausäge Rumplmayr GmbH aufgefordert, von einem weiteren Ausbau abzusehen und wirksame Maßnahmen zur Lärmreduktion zu unternehmen. Bürgermeister Thomas Punkenhofer ging unter anderem im Bürgermeisterbrief auf die Problematik Verkehr und Ennshafen ein.
Stellungnahme des Bürgermeisters
„Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht mit den zwei großen Herausforderungen unserer Zeit konfrontiert bin – Verkehr und Ennshafen. Klar ist, dass diese zwei Themen maßgeblich die Lebensqualität in Mauthausen bestimmen. Jede Firmenerweiterung im Ennshafen wirkt sich auf uns aus, sowohl im Lärm als auch im Verkehr. Arbeitsplätze sind wichtig – Lebensqualität aber auch. Fakt ist, 2027 ist für den Bau der neuen Donaubrücke viel zu spät. Und wir brauchen einen besseren Schutz vor dem Ennshafen. Wenn es dafür derzeit keine gesetzlichen Regelungen gibt, dann müssen diese eben geschaffen werden“. Punkenhofer spricht hier das Gewerberecht (Land) und das Eisenbahnerrecht (Bund) an. „Es darf nicht sein, dass wir Mauthausnerinnen und Mauthausner den ganzen Lärm und Dreck der anderen –ich entschuldige mich für diese Ausdrucksweise, aber fällt mir kein passenderes Wort ein – hinnehmen müssen“.
Neue Messergebnisse bezüglich Lärmspitzen
Nun liegen Messergebnisse vor, die markante Lärmspitzen durch das Abstellen von Containern am Containerterminal Enns und niederfrequenten Dauerschall durch die Trocknungsanlagen zweier dort ansässiger Firmen belegen. „Die Messergebnisse stammen aus einem Lärmgutachten, welches von der Firma Bernegger im Zuge des Erweiterungsvorhabens im Ennshafen beauftragt wurde“, sagt Stiftinger. „Ich habe Anfang Februar die zuständige Abteilungsleiterin der Bezirkshauptmannschaft Linz Land dementsprechend informiert. Sie hat die Einleitung eines Prüfungsverfahrens zugesagt. Mittlerweile habe ich bei der Bezirkshauptmannschaft und bei der Landesregierung nachgehakt, um zu erfahren wo, wie und welchem Zeitraum geprüft wird, aber noch keine Antwort erhalten“.
Gesundheitsgefährdung durch Lärm
Als Betroffener hofft Stiftinger, dass endlich Bewegung in die Angelegenheit kommt – und er hofft damit vor allem auf ruhigere Nachtstunden. Sein behandelnder Arzt attestierte mittlerweile eine Gesundheitsgefährdung. Ein Auszug aus der medizinischen Stellungnahme, die der Redaktion vorliegt: „Herr Stiftinger leidet an einer laborchemisch nachgewiesenen Stresserkrankung mit deutlichen cardiovaskulären Auswirkungen. Auch Auswirkungen auf das Immunsystem sind sichtbar. Gerade die tiefen Frequenzen, die in geschlossenen Räumen noch deutlicher sind, verstärken diese Stressreaktionen.“
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