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BEZIRK MELK. Zweimal wöchentlich bereitet sich die Rettungshundebrigade Melk auf Ernstfälle vor. Freiwillig und kostenlos führt sie Personensuchen durch. Tips hat die Vierbeiner und ihre Hundeführer beim Training besucht.

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„Eine ältere Frau wurde vermisst. Der Polizeihubschrauber war bereits mit einer Wärmebildkamera im Einsatz, seine Suche war erfolglos. Dann sind wir ausgerückt. Und wir konnten die Dame tatsächlich lebend finden“, erinnert sich Werner Neuhauser an seinen allerersten Einsatz zurück. Der Pöggstaller ist Staffelführer der Rettungshundebrigade Melk, eine von 15 Staffeln in Wien und Niederösterreich. Sie werden von Privatpersonen oder Behörden alarmiert, wenn eine Person vermisst wird. Trainiert wird dafür zweimal in der Woche: Mittwochs am Platz der ÖGV (Österreichischer Gebrauchshundesportverein) Hundeschule Melk und samstags im Gelände. Die Anforderungen an Mensch und Hund sind hoch. Im Schnitt dauert die Ausbildung eines Rettungshundes zwei Jahre. „Jährlich muss eine Einsatzprüfung abgelegt werden“, berichtet Neuhauser – dabei gehe es beinhart zur Sache. „Derzeit haben wir drei einsatzfähige Hunde und Hundeführer und zwei einsatzfähige Helfer in Melk.“

Perfekte Kombination

Im Vorjahr wurde die Rettungshundebrigade Niederösterreich/Wien zu 32 Einsätzen gerufen, bei elf war auch Neuhauser dabei. „Ich arbeite gerne mit meinem Hund und mein Steckenpferd ist das Rote Kreuz“, erklärt Neuhauser, der eine Bäckerei in Pöggstall betreibt. Die perfekte Kombination von beidem hat er vor fünf Jahren in der Rettungshunde­brigade gefunden. Grundsätzlich sei jeder Hund für die Rettungshundebrigade geeignet. Auch ein Chihuahua? „Ja“, antwortet Neuhauser lächelnd. Zu kleine Hunde hätten aber oft Schwierigkeiten im Gelände, zu großen Hunden fehle es oft an Kondition, erklärt er.

Auch ohne Hund

Die Österreichische Rettungshundebrigade wurde 1966 als erste Einsatzorganisation mit Rettungshunden gegründet und ist bundesweit die größte Rettungshundeorganisation. Ausgebildet werden die Hunde ausschließlich über positive Motivation. Spielzeug und Futter, dürfen also bei keinem Training fehlen, egal, ob Unterordnung, Gewandtheit oder das Anzeigen von vermissten Personen geübt wird. Auch ohne Hund kann man Mitglied der Brigade werden. „Wir brauchen auch Helfer, die Hund und Hundeführer bei Einsätzen begleiten“, so der Pöggstaller. Neue Mitglieder seien immer willkommen. „Der Zeitaufwand ist aber enorm“, macht Neuhauser aufmerksam. Finanziert wird die freiwillige Arbeit der Rettungshundebrigade durch Spenden, vielfach wird der finanzielle Aufwand von den Mitgliedern selbst getragen. Neuhauser und seine Kollegen nehmen das aber gerne in Kauf, denn ein Erfolgserlebnis im Einsatz sei unbezahlbar. Wie im siebten Himmel habe er sich damals gefühlt, erklärt Neuhauser, als er von seinem allerersten Einsatz und der gefundenen älteren Frau erzählt.


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