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Die App, die Motorradfahrern im Notfall das Leben retten kann

Sebastian Wallner, 02.04.2018 09:10

AUBERG/NEUFELDEN. Für einen Motorradfahrer gibt es wenig entspannenderes, abwechslungsreicheres und erholsameres als eine lange Ausfahrt. Für seine Angehörigen daheim sieht die Sache aber ganz anders aus.

Unzählige Stunden haben Christian Indra (l.) und Werner Richtsfeld in BikerSOS investiert. Foto: BikerSOS

Dieses Problem kannte auch der Neufeldner Christian Indra: „Ich wollte 2014 eigentlich alleine eine Woche mit dem Motorrad durch Südtirol fahren. Meiner Freundin und meinen Eltern hat das aber weniger getaugt. Sie hatten Angst, dass mir was passiert.“ Indra hat den Ausflug schließlich abgeblasen. Stattdessen machte er sich gemeinsam mit dem Auberger Werner Richtsfeld auf die Suche nach einer Lösung.

Eine Handy-App sollte her, mit der die Daheimgebliebenen in Echtzeit verfolgen können, wo man gerade ist und die im Notfall automatisch einen Notruf abgibt. „Wir haben dann unzählige Versuche mit unserer selbstgebauten Testpuppe Johnny gestartet. Die haben wir immer wieder von einem fahrenden Abschleppwagen geworfen, um alle möglichen Unfallszenarien zu simulieren und die Daten daraus zu sammeln“, erzählt Richtsfeld. 2015 war es dann so weit und die App „BikerSOS“ kam auf den Markt.

Einfache Funktionsweise

„Es funktioniert im Prinzip ganz einfach: Man installiert die App, gibt seine Daten ein, bestimmt einen Notfallkontakt, zum Beispiel die Eltern, und fertig“, erklärt Richtsfeld. Verpflichtend eingeben muss man nur seinen Namen, auf freiwilliger Basis kann man die App aber auch mit Daten zu Allergien, Medikamenten und mehr füttern. Erkennt BikerSOS nun einen Unfall, startet ein dreißigsekündiger Countdown, bis der Notfallkontakt wirklich benachrichtigt wird. Man hat im Falle eines Fehlalarms also immer noch Zeit, den Notruf zu stoppen. Im Ernstfall erhält der Notfallkontakt eine Benachrichtigung und die genauen Koordinaten des Unfallortes.

Die Basisversion von BikerSOS ist kostenlos, es gibt aber auch eine Premium Version. „Dabei wird neben dem Notfallkontakt auch direkt die Notfallzentrale alarmiert. Die Einsatzkräfte können dann auch auf die angegebenen medizinischen Daten zugreifen. Das funktioniert in der ganzen EU, in der Schweiz, in Liechtenstein, in Kanada und in Australien. Mit der Premium Version ist es außerdem möglich, seine Touren im Nachhinein am PC anzusehen“, erklärt Richtsfeld die Vorteile. Die Premium Version kostet für ein Jahr knapp 50 Euro, kann aber auch nur für eine Woche oder einen Monat gekauft werden.

Keine Garantie

Und was wenn das Handy beim Unfall kaputtgeht? Richtsfeld: „Unsere App ist leider auch nur ein Hilfsmittel und kann keine hundertprozentige Garantie sein, dass ein Unfall erkannt wird oder ein Notruf gesendet werden kann. Das geben wir auch ganz offen zu. Wir versuchen aber, die Unfallerkennung ständig zu verbessern, um so im Ernstfall helfen zu können.“ 


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