
Die anhaltenden extremen Wetterbedingungen haben Griechenland erneut in einen Ausnahmezustand versetzt. Nach den verheerenden Waldbränden vor nur wenigen Wochen sind nun sintflutartige Regenfälle und Sturzfluten über das Land gezogen, die sämtliche bisherigen Prognosen übertreffen.
Vor nicht allzu langer Zeit kämpfte Griechenland gegen die verheerenden Waldbrände an, die weite Landstriche verwüsteten und mehrere Leben forderten. Jetzt sieht sich das Land mit einer weiteren Katastrophe konfrontiert: Innerhalb weniger Stunden fiel mehr Niederschlag, als Wien normalerweise in einem ganzen Jahr verzeichnet.
Die betroffenen Regionen
Besonders stark betroffen sind neben Gebieten in Bulgarien und der Türkei die Inselgruppe der Sporaden und die Stadt Volos in Mittelgriechenland. Flüsse traten über die Ufer, Brücken wurden weggerissen und Häuser zur Gänze überflutet. Infolgedessen kam eine Person in der Nähe von Volos ums Leben, während weitere Menschen vermisst werden.
Der Appell des Zivilschutzes
Die griechischen Behörden reagierten umgehend auf die drohende Gefahr und warnten die Bürger mit SMS-Nachrichten vor Starkregen, Gewittern und Sturmböen. Die dringende Empfehlung lautet, zu Hause zu bleiben, soweit dies möglich ist. Glücklicherweise scheinen die meisten Bürger dieser Warnung gefolgt zu sein, da die Zahl der Todesfälle und Verletzungen bisher vergleichsweise gering ist.
Rekordniederschläge innerhalb weniger Stunden
In einigen Teilen Griechenlands werden bis Donnerstag weiterhin erhebliche Regenmengen erwartet, die in etwa dem dreifachen bis vierfachen Niederschlag entsprechen, den Deutschland während der Flutkatastrophe an Ahr und Erft im Jahr 2021 erlebte. Diese ungewöhnlichen Wetterbedingungen stehen in direktem Zusammenhang mit dem Klimawandel. Eine höhere Lufttemperatur ermöglicht der Atmosphäre, mehr Feuchtigkeit aufzunehmen, was zu vermehrten Regenfällen führt. Darüber hinaus spielen die außergewöhnlich warmen Meeresoberflächentemperaturen eine entscheidende Rolle, indem sie die Verdunstung von Wasser verstärken und Tiefdruckgebiete mit feuchtwarmen Luftmassen versorgen.
Die Lage im Überblick
Das Tiefdruckgebiet Daniel, das über Griechenland verharrt, führt zu heftigen Starkregenfällen, die bis Ende der Woche anhalten sollen. Die Kombination aus anhaltenden Gewittern und möglichen Tornados verschärft die Situation. Während die Nation weiterhin die Auswirkungen dieser extremen Wetterereignisse spürt, stellt sich die Frage, wie Griechenland und andere Länder auf der ganzen Welt auf solche unvorhersehbaren und intensiven Naturereignisse reagieren werden.