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Pflicht zur Kartenzahlung: In Griechenland verschwindet das Bargeld

Tips Logo Verena Beneder, LL.B., 10.09.2025 11:47

GRIECHENLAND. Noch vor wenigen Jahren war Bargeld in Griechenland praktisch unverzichtbar. Ob im Taxi, am Wochenmarkt oder beim Zahnarzt – wer mit Karte zahlen wollte, galt als Exot. Heute ist davon kaum mehr etwas zu spüren.

Symbolbild: Yazid Nasuha/stock.adobe.com
Symbolbild: Yazid Nasuha/stock.adobe.com

Griechische Medien berichteten, dass zwischen 2020 und 2024 die Bargeldmenge im Umlauf um mehr als 80 Prozent sank – von 21,7 Milliarden auf nur noch 3,8 Milliarden Euro. Ein Jahr nach Einführung der Kartenzahlungspflicht ist klar: Bargeld verliert seine zentrale Rolle im Alltag, digitale Zahlungsmethoden dominieren zunehmend.

Pflicht zur Kartenzahlung und strenge Bargeldgrenze

Seit 2024 sind Händler und Dienstleister verpflichtet, Kartenterminals bereitzustellen. Diese sind direkt mit der Steuerbehörde verbunden, sodass Umsätze in Echtzeit erfasst werden. Zusätzlich gibt es ein strenges Limit: Bargeldtransaktionen dürfen 500 Euro nicht überschreiten. Die Regierung möchte damit Steuerhinterziehung eindämmen.

Mehr Einnahmen für den Staat

Die Bilanz fällt positiv aus. Allein das Aufkommen bei der Mehrwertsteuer stieg Berichten zufolge innerhalb eines Jahres von 16,3 auf 18,9 Milliarden Euro. Besonders Branchen, die früher als anfällig für Schwarzgeld galten, melden massive Zuwächse bei bargeldlosen Umsätzen: Taxis, Wochenmärkte oder der Textileinzelhandel haben ihre Kartenumsätze in kurzer Zeit vervielfacht.

Junge Generation treibt Wandel voran

Während ältere Griechen den Umstieg noch mit Skepsis betrachten, ist die junge Generation offen für den digitalen Wandel. Smartphones und Smartwatches ersetzen zunehmend Geldbörsen.

Kampf gegen die Schattenwirtschaft

Trotz aller Fortschritte bleibt die Schattenwirtschaft Berichten zufolge weiterhin Thema. Um gegenzusteuern, setzt die Regierung auch auf die Bevölkerung selbst. Über die App „Appodixi“ können Bürger die Echtheit von Quittungen prüfen. Zudem animiert die Kampagne „Apódixi Please“ Touristen, Quittungen einzufordern und so ungemeldete Umsätze sichtbar zu machen.


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