Vermisstenfall Rebecca Reusch: Polizei wendet sich an Bevölkerung
BERLIN. Mehr als sechs Jahre nach dem Verschwinden der Berliner Schülerin Rebecca Reusch laufen erneut Ermittlungen. Dabei richteten sich die Behörden mit einem Appell an die Öffentlichkeit.
Es tut sich wieder etwas im Fall Rebecca Reusch. Mehrere Tage lang durchsuchte die Berliner Polizei gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft ein Grundstück im brandenburgischen Tauche, Ortsteil Lindenberg. Hunderte Einsatzkräfte, unterstützt von Spezialisten des Bundeskriminalamtes, waren an der Aktion beteiligt. Dabei kommen Bodenradar, Drohnen und Leichenspürhunde zum Einsatz. Ziel ist das Auffinden möglicher Beweismittel im Zusammenhang mit dem seit 2019 ungeklärten Verschwinden der damals 15-jährigen Schülerin.
Suche auf Grundstück
Die Ermittlungen konzentrieren sich auf ein Anwesen, das Medienberichten zufolge den Großeltern des Schwagers von Rebecca Reusch gehört. Der Schwager stand bereits kurz nach dem Verschwinden im Mittelpunkt der Ermittlungen, konkrete Beweise für eine Anklage gab es bislang jedoch nicht. Es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.
Appell an Bevölkerung
Medienberichten zufolge wendete sich die Polizei mit einer eindringlichen Bitte an die Bevölkerung, keine eigenen Nachforschungen anzustellen. In den vergangenen Jahren hatten sich zahlreiche Privatpersonen und sogenannte Hobbyermittler an der Suche beteiligt oder eigene Theorien auf Social Media Plattformen veröffentlicht. Die Behörden betonen, dass der Erfolg der aktuellen Ermittlungen davon abhängt, dass die Maßnahmen ohne Störungen verlaufen können. Eigenmächtige Aktionen könnten Spuren zerstören oder Ermittlungen behindern.
Neue Spuren
Bei den Durchsuchungen konnten Ermittler verschiedene Spuren sichern, die nun in kriminaltechnischen Laboren ausgewertet werden. Dieser Prozess wird voraussichtlich mehrere Wochen dauern. Ob sich daraus neue Hinweise auf den Verbleib der Vermissten oder mögliche Tatbeteiligte ergeben, wird sich zeigen.
Bekannter Vermisstenfall
Rebecca Reusch verschwand am 18. Februar 2019 aus dem Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers in Berlin-Britz. Von der damals 15-Jährigen fehlt seitdem jede Spur. Weder ihr Handy noch persönliche Gegenstände wurden bislang gefunden. Die Ermittlungen wurden über Jahre hinweg fortgeführt, mehrfach ausgeweitet und neu bewertet. Trotz intensiver Suche bleibt der Fall bis heute ungeklärt und entwickelte sich zu einem der bekanntesten Vermisstenfälle Deutschlands.