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So könnte Österreichs WM-Gruppe 2026 aussehen

Tips Logo Niklas Killinger, 03.12.2025 15:50

WASHINGTON. In Washington D.C. werden am Freitag die Gruppen für die WM 2026 ausgelost. Österreich geht dabei aus Topf 2 ins Rennen und entgeht damit dem ein oder Kracher zum Turnierstart. Dennoch sind für das Team von Ralf Rangnick sowohl Hammergruppen als auch auf dem Papier machbare Konstellationen möglich.

Am Freitag entscheidet sich, auf welche Gegner Österreich bei der Rückkehr auf die große Fußballbühne trifft. Foto: vitleo/stock.adobe.com

Die WM 2026 wird erstmals mit 48 Teams in zwölf Vierergruppen gespielt, die Lostöpfe richten sich nach der FIFA-Weltrangliste vom 19. November 2025. Wie der Weltverband FIFA in seinen am 25. November veröffentlichten Ziehungsrichtlinien erklärt, werden die drei Gastgeber USA, Kanada und Mexiko gemeinsam mit den neun bestplatzierten Nationen in Topf 1 gesetzt, die weiteren qualifizierten Teams folgen der Reihe nach in die Töpfe 2 bis 4.

Warum Österreich in Topf 2 gelandet ist

Österreich hat die WM-Qualifikation als Sieger der UEFA-Gruppe H fixiert und damit nach 1998 wieder ein Ticket für eine Endrunde gelöst. Parallel dazu kletterte das Nationalteam in der FIFA-Weltrangliste Schritt für Schritt nach oben.

In der entscheidenden Rangliste vom 19. November 2025 liegt Österreich auf Platz 24 der Welt. Weil einige höher platzierte Nationen wie Italien oder Dänemark noch in den Play-offs um ihr Ticket kämpfen und damit vorerst nicht in den regulären Töpfen geführt werden, rückte Österreich in die Gruppe der „nächstbesten“ Teams auf. Zusammen mit dem WM-Ticket reicht das, um in Topf 2 gesetzt zu sein.

So sind die Töpfe besetzt

Die 48 Teilnehmer werden für die Auslosung in vier Töpfe mit je zwölf Teams eingeteilt. Grundlage ist die FIFA-Weltrangliste, wobei die drei Gastgeber unabhängig von ihrer Platzierung fix in Topf 1 stehen.

Topf 1: Kanada, Mexiko, USA, Spanien, Argentinien, Frankreich, England, Brasilien, Portugal, Niederlande, Belgien, Deutschland.

Topf 2: Kroatien, Marokko, Kolumbien, Uruguay, Schweiz, Japan, Senegal, Iran, Südkorea, Ecuador, Österreich, Australien.

Topf 3: Norwegen, Panama, Ägypten, Algerien, Schottland, Paraguay, Tunesien, Elfenbeinküste, Usbekistan, Katar, Saudi-Arabien, Südafrika.

Topf 4: Jordanien, Cabo Verde, Ghana, Curaçao, Haiti, Neuseeland, vier europäische Play-off-Sieger (Platzhalter A–D) sowie zwei Sieger des interkontinentalen Play-off-Turniers.

Zusätzlich gelten bei der Auslosung Konföderations-Regeln: Grundsätzlich darf nur ein Team pro Kontinentalverband in einer Gruppe stehen – Ausnahme ist Europa, wo pro Gruppe ein oder zwei UEFA-Teams möglich sind. Für Österreich heißt das: In seiner Gruppe kann maximal noch ein weiteres europäisches Team landen.

Mögliche Hammergruppen für das ÖFB-Team

Schon aus Topf 1 drohen große Namen, dazu kommen unangenehme Gegner aus Töpfen 3 und 4. Die folgenden Beispiele sind rein hypothetisch, halten aber alle Auslosungs-Regeln ein und zeigen, wie hart es Österreich treffen könnte:

Horrorgruppe 1: Brasilien, Österreich, Norwegen, Ghana: Zwei europäische Teams plus südamerikanischer Topfavorit und ein körperlich robustes Ghana. Sportlich ein absolutes Brett.

Horrorgruppe 2: Argentinien, Österreich, Ägypten, Italien (Play-off-Sieger): Weltmeister Argentinien, mit Ägypten der mutmaßlich stärkste Afrika-Vertreter und zusätzlich die defensivstarken Italiener. 

Horrorgruppe 3: Deutschland, Österreich, Tunesien, Jordanien: Auch wenn sich viele Österreicher den Klassiker gegen Deutschland wohl wünschen, wäre er sportlich auf jeden Fall eine Herausforderung. Außerdem mit Tunesien und Jordanien zwei defensiv kompakte Teams, Mannschaften gegen die sich das ÖFB-Team aus Erfahrung gerne mal schwer tut.

In solchen Gruppen wäre das Ziel wahrscheinlich vor allem Platz zwei, und selbst dieser wäre alles andere als sicher. Entscheidend wären Details wie Spielplan, Reisestrecken und klimatische Bedingungen in den jeweiligen Spielorten.

Ausgeglichene und offene Szenarien

Zwischen Hammergruppe und Glückslos gibt es eine breite Grauzone. Dort hätte Österreich gute Chancen auf das Achtelfinale, müsste aber von Beginn an konstant punkten:

Gruppe 1: Portugal, Österreich, Katar, Haiti: Titelkandidat Portugal plus drei Teams auf relativ ähnlichem Niveau. Hier entscheiden Kleinigkeiten über Platz zwei oder drei.

Gruppe 2: Belgien, Österreich, Südafrika, Neuseeland: Starkes, aber nicht übermächtiges Belgien. Die anderen Gegner sind physisch robust, aber individuell schlagbar.

Gruppe 3: Mexico, Österreich, Algerien, Cap Verde: Gastgeber-Bonus für Mexiko, dazu zwei spielstarke Afrika-Teams. Machbar, aber Österreich müsste vom ersten Spiel weg voll da sein.

In diesen Konstellationen wäre das ÖFB-Team vermutlich als klarer Kandidat für Rang zwei gelistet, hätte aber zugleich kaum Spielraum für Ausrutscher. Der neue Modus mit zwölf Vierergruppen und einem 32er-K.o.-Feld gibt aber auch den besten Gruppendritten noch eine Chance, weiterzukommen.

Auf dem Papier „leichtere“ Gruppen für Rangnick & Co. 

Ganz ohne Top-Gegner geht es auch 2026 nicht – Topf 1 besteht fast ausschließlich aus Schwergewichten. Trotzdem gibt es Konstellationen, die aus österreichischer Sicht vergleichsweise freundlich wirken könnten:

Gruppe 1: Kanada, Österreich, Usbekistan, Neuseeland: Gastgeber Kanada ist aus Topf 1 wohl die angenehmste Option, dazu zwei WM-Debütanten bzw. Außenseiter.

Gruppe 2: USA, Österreich, Südafrika, Jordanien: Sportlich machbare, sehr ausgeglichene Gruppe. Hier kann Jeder Jeden schlagen.

Gruppe 3: Ecuador, Österreich, Panama, Curaçao: Keine „ganz große“ Fußballnation in der Gruppe, dafür viel Physis und Tempo. Ein Szenario, in dem Österreich als Favorit gelten könnte, auch wenn die Ecuadorianer rund um Caicedo, Pacho & Co. nicht zu unterschätzen sind.

Solche Auslosungen würden die Erwartungshaltung in Österreich deutlich anheben. Gleichzeitig zeigt der Blick auf die Qualifikation: Nationen wie Panama, Curaçao oder Jordanien haben auf dem Weg nach Nordamerika etablierte Teams ausgeschaltet und sind keinesfalls Laufkundschaft.

Was die Setzung für Österreich bedeutet

Der Platz in Topf 2 ist mehr als nur ein Prestigegewinn. Er garantiert, dass Österreich in der Gruppenphase auf keinen Gegner aus Topf 2 trifft, also weder auf Kroatien noch auf Marokko, Uruguay oder Japan. Stattdessen ist jeweils genau ein Team aus jedem der vier Töpfe gesetzt.

Gleichzeitig steigt die Chance, die Gruppenphase zu überstehen. In vielen Simulationen erreichen Teams aus Topf 2 deutlich häufiger das Achtel- oder Viertelfinale als jene aus Topf 3. Die Auslosung kann den Weg zwar erleichtern oder erschweren, am Ende entscheiden aber Form, Fitness und Tagesverfassung über Österreichs WM-Abschneiden.


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