Coronavirus: Diözese Linz sagt Taufen, Hochzeiten und Co. ab
LINZ. Aufgrund der aktuellen Coronavirus-Situation werden Gottesdienste künftig ohne Gläubige stattfinden. Taufen, Hochzeiten und Co. werden verschoben.
Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie hat der Bundeskanzler die Spitzen der anerkannten Kirchen- und Religionsgemeinschaften am Donnerstag, 12. März 2020 zu einer Beratung eingeladen. Seitens der katholischen Kirche hat Kardinal Schönborn als Vorsitzender der Österreichischen Bischofkonferenz teilgenommen. Dabei wurden den Kirchenvertretern von Seiten der Regierung die Expertise und aktuellen Erkenntnisse zum Coronavirus vorgelegt. Aufgrund der jüngsten Situation wurden gemeinsam Maßnahmen vereinbart.
Gottesdienste nur mehr via Radio, Fernsehen und Stream
Bischof Manfred Scheuer hat daher für die Diözese Linz angeordnet: Versammlungen aller Art (in geschlossenen Räumen und im Freien) bedeuten ein hohes Übertragungsrisiko und sind bis auf weiteres abzusagen.
- Gottesdienste finden daher ab Montag, 16.3.2020 ohne physische Anwesenheit der Gläubigen statt. Doch die Kirche hört nicht auf zu beten und Eucharistie zu feiern. Die Priester sind aufgerufen, die Eucharistie weiterhin für die ihnen anvertrauten Gläubigen und für die Welt zu feiern. Die Gläubigen sind eingeladen, über Medien teilzunehmen (Radio, Fernsehen, Onlinestream ...) und sich im Gebet zuhause anzuschließen. Obwohl diese Regelung erst mit Montag in Kraft tritt, können Pfarrverantwortliche für die Feier des kommenden Sonntags entscheiden, ob sie diese neue Regelung bereits vorwegnehmen.
- Sämtliche aufschiebbare Feiern (Taufen, Hochzeiten etc.) sind zu verschieben.
- Begräbnisse sollen im kleinsten Rahmen bzw. außerhalb des Kirchenraumes stattfinden. Das Requiem bzw. andere liturgische Feiern im Zuge des Begräbnisses sind auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
- Weitere Versammlungen (Gruppenstunden, Sitzungen, Sakramentenvorbereitungen, Bibelkreise, Gebetsrunden, Exerzitien ...) sind abzusagen.
- Kirchen sind zum persönlichen Gebet tagsüber offen zu halten.
Diese Anweisungen sind den Gläubigen verpflichtend am kommenden Sonntag im Gottesdienst, bzw. wenn diese bereits abgesagt wurden, durch Aushang im Schaukasten und über die pfarrlichen Medien mitzuteilen.
Scheuer: „Maßnahmen nicht leichtfertig getroffen“
„Es ist uns bewusst, dass dies schwerwiegende Maßnahmen sind, die nicht leichtfertig getroffen wurden. Bei all dem geht es darum, vor allem die Gruppe der alten und kranken Menschen zu schützen, die am meisten gefährdet sind. Die Maßnahmen sind Ausdruck einer recht verstandenen christlichen Selbst- und Nächstenliebe. Wir als Kirche hören nicht auf, für die Sorgen und Nöte der Menschen in verantwortungsvoller Weise da zu sein, für sie zu beten und die Eucharistie zu feiern, gerade in dieser schwierigen Situation“, so Scheuer.
Kirchenbeitrags-Beratungsstellen mit eingeschränktem Betrieb
Aufgrund der aktuellen Verordnungen der Regierung zur Eindämmung des Corona-Virus ist in den Kirchenbeitrag-Beratungsstellen derzeit der Betrieb nur eingeschränkt möglich. Der direkte Kundenverkehr ist vorerst bis einschließlich 10. April 2020 eingestellt.
Per Telefon oder E-Mail sind die Beratungsstellen weiterhin erreichbar.
Information und Kontakt: www.meinbeitrag.at/kircheundbeitrag
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden