Erste Hilfe für die Seele: Wie kann ich anderen aus dem Tief helfen?
OÖ. Wenn ein Angehöriger oder ein Freund in einer Krise steckt, stellen sich viele die Frage: Was kann ich tun, damit es dem anderen wieder besser geht? Als Erste Hilfe-Tipp Nummer eins gilt: Zuhören, den anderen ernst nehmen und sich Zeit nehmen.
„Wie geht es dir?“ Diese einfache Frage ist die wichtigste Erste Hilfe bei Krisen, die sich über einen längeren Zeitraum hin entwickelt haben. „Hinsehen statt wegschauen“ ist das Gebot der Stunde. In einer akuten Krise oder nach einem traumatischen Ereignis ist es wichtig, den betroffenen Menschen nicht alleine zu lassen. „Das große Problem ist oft die Hilflosigkeit des Gegenübers. Sätze wie ,Reiß dich zusammen, es ist doch gar nicht so schlimm“ sind für die Betroffenen dann die schlimmsten“, weiß Sonja Hörmanseder von der Krisenhilfe OÖ.
Nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige sollten sich unbedingt Rat holen, wenn sie das Gefühl haben, dass sie nicht zu einer Besserung der Situation beim Betroffenen durch Gespräche beitragen können. „Manchmal wird die Hilfe auch nicht angenommen, dann sollte man auf keinen Fall gekränkt sein, sondern sich andere Menschen und professionelle Hilfe dazuholen“, rät die Expertin.
„Ich kann nicht mehr“
„Bei Hinweisen auf eine Selbsttötungsabsicht ist rasche professionelle Hilfe dringend notwendig. Wenn ein solches Tief schon länger als zwei Wochen andauert, sorgen Sie rechtzeitig für Hilfe und wenden Sie sich an eine Krisenberatungsstelle“, so Hörmanseder. „Je früher man Hilfe holt, umso besser.“
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