Gesundheitsminister und Landeshauptmann besuchen Corona-Drive-In-Testzentrum
ANSFELDEN. Kroatien-Urlauber, die zwischen 7. und 16. August nach Österreich zurückgekehrt sind, können sich nach Anruf bei 1450 kostenlos testen lassen, unabhängig davon, ob sie Symptome haben oder nicht. Rudolf Anschober und Thomas Stelzer machten sich im Testzentrum Ansfelden persönlich ein Bild von der Situation.
Landeshauptmann Thomas Stelzer sprach beim Lokalaugenschein von einem guten Beispiel, wie miteinander mit der Situation umgegangen werden soll. Er warnte davor, zu glauben, die Pandemie sei mit dem Sommer aus Österreich verschwunden: „Wir sind immer noch mitten in der Corona Herausforderung“. Der Schwerpunkt der Behörden liege weiter dabei, weitere Infektionen zu vermeiden bzw. bei einem Ausbruch die Lage möglichst schnell wieder in den Griff zu bekommen. Das unterstreichen auch die aktuellen Zahlen: In Oberösterreich sind derzeit 408 Personen positiv auf Covid-19 getestet worden. „Das ist ein Plus von 67 Menschen im Vergleich von gestern auf heute“, so Landeshauptmann Stelzer.
Es zeige sich dabei immer wieder, dass bei den neuen Corona-Fällen überproportional viele mit Reiserückkehrern in Verbindung stehen. Daher wurde auch die Möglichkeit geschaffen, dass sich Urlauber aus Kroatien - die allerdings schon vor Inkrafttreten der offiziellen Reisewarnung wieder nach Österreich zurückkehrten - ebenfalls gratis einem Corona-Test unterziehen können. Im gesamten Bundesland stehen derzeit 15 Drive-In-Teststationen sowie 18 mobile Abnahmeteams im Einsatz. Landeshauptmann Thomas Stelzer bedankte sich dafür beim Roten Kreuz und unterstrich die Schnelligkeit und Kundenfreundlichkeit, mit denen die Tests durchgeführt werden. Der Gesundheitsminister kündigte indes an, dass auch für Rückreisende von den Balearen, eine solche Möglichkeit der Testung eingerichtet werden wird. Diese gestalte sich sogar noch einfacher, da die Urlauber ausschließlich mit dem Flugzeug einreisen würden.
Zufriedenheit bei Bundesminister
Gesundheitsminister Rudi Anschober bedanke sich bei allen beteiligten Behörden und Stellen für die gute Arbeit und die damit einhergehende Eindämmung des Virus: „Ich habe einen sehr guten Eindruck was hier geleistet wird und auch wie es umgesetzt wird“. Er sprach von drei Phasen, die Österreich bisher in der Pandemie durchlaufen hat. Nach der ersten Phase mit teilweise harten Maßnahmen, die aber nötig gewesen seien, um die Reproduktionszahl unter Eins zu senken, kam es zur Phase der Öffnungen. „In zehn großen Schritten bis hin zu den Grenzöffnungen, war es dabei das Ziel, das wirtschaftliche Comeback schrittweise zu schaffen“, so der Gesundheitsminister. Nun befinden wir uns in der Phase der Stabilisierung, in der regionale Cluster möglichst gut eingegrenzt werden müssen. „Schnelligkeit ist dabei ganz wichtig“, sagt Anschober, der betont, wie wichtig es sei, diese Phase vor der schwierigen Herbst-Situation „in der sich wieder mehr in geschlossenen Räumen abspielen wird“, im Griff zu haben.
Altersschnitt sinkt
Positiv zu bemerken sei, dass die Situation in den Krankenhäusern seit Wochen stabil ist. Bei aktuell österreichweit 2609 Erkrankten befinden sich nur 116 Personen in einem Krankenhaus. Auf einer Intensivstation müssen derzeit 21 Menschen betreut werden. Das sei ein wichtiger Indikator, zeige es doch, dass die Kapazitäten ausreichend sind. Besorgt zeigt sich der Gesundheitsminister jedoch vom rasanten Sinken des Altersschnitts: „Bei den Älteren haben wir derzeit kaum Zuwächse. In den letzten sieben Tagen lag der Altersschnitt jedoch bei nur 31 Jahren - zu Beginn der Pandemie lag dieser noch bei über 50 Jahren“, mahnt der Gesundheitsminister besonders die jungen Leute zur Vorsicht. Anschober bemerkte zwar, dass derzeit in Österreich soviel getestet wird, wie noch nie, er sei aber froh, dass Reiserückkehrer auch ohne Symptome getestet werden: „Ich halte offensives Testen für eine gute Strategie. Je mehr getestet wird, desto mehr findet man auch.“
Situation im Bezirk
In Linz-Land wurden seit Sonntag, 16. August, bis heute 268 Reiserückkehrer aus Kroatien getestet. Bei 244 liegt bereits ein Ergebnis vor, zwölf davon waren bis heute, 20. August, positiv. „Es gab aber vorher schon ein paar Fälle, die mit einem Kroatien-Besuch in Verbindung stehen. In Summe stehen wir derzeit bei 29 positiv getesteten Fällen aus Kroatien“, erklärt Bezirkshauptmann Manfred Hageneder. War der Hype am Wochenende - die Zahlen hatten sich teilweise vervierfacht - noch sehr groß, merke man jetzt aber bereits ein Abflauen der Nachfrage.
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