OÖ. Dachdecker und Spengler haben unter den Handwerksberufen vielleicht das facettenreichste Aufgabenspektrum. Ganz sicher eines mit ausgesprochen stabilen Berufsaussichten. Gebaut wird schließlich immer. Und das immer kreativer.
Dank dualer Ausbildung, Lehre mit Matura und verkürzter Doppellehre blicken Dachdecker und Spengler auf eine vielversprechende Karriere. Jetzt könnte Fachkräften am Bau der berufliche Aufstieg noch leichter von der Hand gehen. Wurden doch in der neuen Dach- und Fassadenakademie alle Vorbereitungskurse zur Meisterprüfung für Dachdecker und Spengler von Grund auf modernisiert und zu praxisorientierten Modulen gebündelt. Mit einem erfolgreichen Abschluss ist man nicht nur topfit für den Schritt in die Selbstständigkeit, sondern auch bestens für Führungsfunktionen am Bau qualifiziert, wie etwa für die Betriebsleitung in Dach- und Fassadenunternehmen.
Über Fachgrenzen hinaus
„Wir bewegen uns an der Schnittstelle zwischen Bauphysik, Technik und Design“, so Othmar Berner, Landesinnungsmeister der Dachdecker und Spengler. „Dabei ist auch Kreativität gefragt, weil es kaum standardisierte Abläufe gibt. Bei jedem Projekt sind die Anforderungen anders.“ Damit sich Kunden bei der Planung von Dächern und Fassaden gleich ein gutes Bild machen können, werden fotorealistische Computer-Visualisierungen angeboten. So fällt die Wahl aus der Vielfalt an Dachmaterialien, Farben und Designs, die heute technisch möglich sind, viel leichter. Derzeit lägen laut Berner Naturstoffe wie Schiefer und Ton voll im Trend. Auch Strohdächer – natürlich brandsicher – würden wieder mehr nachgefragt, ebenso wie Dachbegrünungen, die sogar bei Steildächern kühlend und staubbindend punkten können.
Das Kraftwerk am Dach
Immer mehr Bauherren würden sich auch eine „hauseigene“ Energiegewinnung mittels Solar- und Photovoltaikanlagen wünschen, so Berner. „Aufdach-Kollektoren erzielen einen höheren Wirkungsgrad als Indach-Kollektoren. In jedem Fall sollte der Dachdecker frühzeitig in die Planung miteingebunden werden, damit man sich über viele Jahre an einem optisch und energetisch optimalen Ergebnis erfreuen kann.“
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